> Üblicherweise verwendet man zu Hause den gleichen Kram wie im Büro. Weil man sich
> damit auskennt.
Das sehe ich anders. Zwar wird auch im Heimbereich MS Office sehr verbreitet eingesetzte, die Leute die sich mit dem seltsamen Stück Software auskennen kann man aber lange suchen. Lediglich die Gewohnheit und die geistige Faulheit vieler User gepaart mit dem Willen auch illegale Kopien einzusetzen macht hier MS stark.
>> Dass Linux interoperabel genug ist um im Alltag in der Windowswelt zu ueberleben ist
>> eigentlich nichts neues. Freigaben bereitstellen und nutzen ueber Samba, Office-Daten
>> ueber OpenOffice, etc.
> Wer mag denn Samba konfigurieren zu Hause? Kaum ein Nicht-Normal-User.
Unter vielen Distributionen ist die Freigabe eines Ordners sehr einfach, ohne lange Umwege führt hier der Desktopmanager zum Ziel.
> Und dass MS Office-Dateien - die man zwangsläufig von Kunden oder Freunden
> bekommt -
Zum Glück nicht in meiner Welt. *.doc wird von meinem Mailserver gebounct oder gleich gelöscht denn *.doc ist *kein* Austauschformat, auch wenn viele komische Leute das so sehen. Es gibt genügend offene Formate mit denen man besser arbeiten kann.
> problemlos unter OpenOffice geöffnet und verwendet werden können, gilt
> leider immer noch nicht.
Zum Lesen reicht es allemal. Wer mehrfach kaskadierte Tabellen benutzt wird nicht ernst genommen weil er weder Ahnung hat, noch sich Mühe macht sich zu belesen.
>> In meinem neuen Job arbeite ich mit meinem eigenen Notebook, welches zwar mit
>> Windows Wanker kam, aber jetzt von Fedora 7 (und ausschliesslich diesem, ja
>> Windows ist weg!) betrieben wird.
> Es mag Situationen geben, wo das funktioniert. Es gibt m.W. mehr Situationen, in
> denen das nicht funktioniert. Wenn das Zielsystem einer Softwareentwicklung Windows
> ist, arbeitet kein halbwegs vernünftig denkender Mensch nicht unter Windows.
Java existiert. Ich mag die Sprache zwar nicht jedoch gestehe ich ihr zu, mächtig genug zu sein um in der Softwareentwicklung weit vorne mitzuspielen. Und genau hier braucht man kein spezielles System. Ich entwickle viele Sachen auch für Windows und zwar unter Linux (weniger unter UNIX). Hardwarenahe Entwicklung wird natürlich unter dem Zielsystem betrieben, dafür gibt es aber XEN, da kann ich schnell umschalten.
>> Stillstand ist Rueckschritt. Vor allem fuer Leute in der IT-Branche. Wer im IT-Bereich
>> nicht gewillt ist staendig zu lernen wird bald "outdated" sein und Schwierigkeiten haben
>> einen guten Job zu bekommen. Vor allem da der deutsche Arbeitsmarkt ja eh so ein
>> Kulturwunder ist.
> Das muss jeder für sich entscheiden. Gerade in der IT-Branche werden Kenntnisse erst
> dann relativ kurzfristig angeeignet, wenn entsprechende Projekte anliegen. Also von
> Arbeitgeberseite.
Das ist Blödsinn. Ich werde mich nicht erst ins Thema Datenbanken einlesen, wenn ich kurz davor stehe sie zu benutzen, denn dafür ist das ein viel zu großes Thema. Ein OS erlernt man auch nicht mal so nebenbei -- und ich meine jetzt nicht die Benutzung sondern gerade im Bereich der API ist weder Windows noch Linux schnell zu erlernen. Der Vorteil von Linux ist hier jedoch der vollständig dokumentierte POSIX-Standard den man ohne Probleme nachschlagen kann.
> Es steht natürlich jedem frei, in seiner Freizeit weitere Kenntnisse zu
> erlangen, die möglicherweise irgendwann mal von Nutzen sein können. Aber wie
> gesagt, das muss jeder sehen, ob er diese Zeit hat (Familie? Hobbies?...) und ob er
> bereit ist, sie zu opfern.
Nunja, es ist immer eine Investition in die Zukunft. Ich mag Windows nicht, setze mich aber mit dem System auseinander, denn wer weiß wie die Arbeitsmarktsituation in einem Jahr aussieht und welche Angebote ich bekomme. Wenn ich einen gutbezahlten Job ablehnen muss, weil ich zu blöd war mich entgegen meiner Vorlieben zu bilden, dann bin ich diesem Job absolut ungeeignet. Dadurch *weiß* ich welche Vorteile ich mit Linux genieße und welche mit Windows, letztendlich laufen meine Rechner aber alle unter Linux.