Ich möchte mich jetzt nicht allzu sehr einmischen und halte mit meiner Meinung zu Jobbörsen und Dumping-Preisen mal zurück.
Ich möchte nur Sven mal kurz kommentieren:
Ich denke nicht, dass Du den dargestellten Post-Fall mit Deinem Mercedes-Beispiel oder den Jobbörsen (von der kartell- und wettbewerbsrechtlichen Seite) vergleichen kannst. Weder Mercedes, noch die Anbieter haben ein (gesetzlich gesichertes) Monopol auf einem zweiten Markt, mit dem sie den anderen Markt intern subventionieren können. Sie sind auf allen Märkten, auf denen sie agieren, Konkurrenz ausgesetzt.
Im Einzelhandel gibt es meines Wissens eine Regelung, dass Du nicht unter Einkaufspreis (variable Stückkosten) verkaufen darfst. Willst Du solche Regelungen auf einen Dienstleistungsmarkt übertragen, sieht es schwierig aus. Als variable Kosten für einen einzelnen Auftrag bleibt, neben dem Material (IMHO null beim Webdesign u.ä.), nur sein Stundenlohn. Der definiert sich beim Einzelunternehmer durch seine Opportunitätskosten, die sich nicht objektiv erfassen lassen. Die Oppertunitätskosten sind zumindest größer als null. Aber, wenn es für denjenigen gerade ohnehin keinen Auftrag gibt, können sie sehr nahe bei null liegen. Somit wirst Du es von der rechtlichen Seite schwer haben, diese Dumping-Preise (Ui, das ist ja schon eine Wertung) zu unterbinden. Da bleibt, sofern keine staatliche Regulierung einsetzt, nur die Auslese des Marktes. Viele der Dumping-Preise entstehen aber vermutlich durch Eingriffe des Staates (Steuererleichterungen, progressiver Steuersatz, Bafög, Kindergeld, etc.). Bleibt die Frage: "Wollen wir mehr oder weniger Eingriffe des Staates in den Markt?"
Gruß hpvw