Also vorweg muss ich mal sagen, das sich mein Beispiel nicht auf die Reichweitenberechnung oder ähnliches bezieht, wofür ich natürlich, wie du schon sagtest Formeln und gesetzmäßigkeiten des Wurfes benötige.
Allerdings bräuchte man dafür weitere Werte, wie Projektilgewicht, Anfangsgeschwindigkeit des Projektils, Maße des Projektils, etc.
Solche Sachen haben Scharfschützen bereits ausgerechnet in ihren Tabellen, das Rechnen Sie nicht im Einsatz, da sich die Annäherung des Projektils an den Boden (Erdanziehungskraft) immer annähernd gleich verhält. Die Faktoren die zusätzlich Entstehen, die man nicht vorher wissen kann, die rechnen sie oder haben sie auch schon vorbereitet und müssen sie noch in eine Gesamtrechnung miteinbeziehen. Je weiter das Geschoss fliegt, desdo mehr verliert es natürlich an Höhe und desdo höher muss angelegt werden.
Meine Rechnung war nur ein Beispiel zur Verdeutlichung und bezog sich nur um eine Trefferbildverlagerung im Ziel um 10cm bei gleichen sonstigen Umständen.
Und sie hatte einen Rechnenfehler, ^ sorry...
Ich habe mit 2,54 statt mit 2,91 gerechnet. Wie dieser Wert entsteht erklär ich nun um deinen Wissensdurst zu stillen.
Beispiel 1 (wie ich auf den Wert von 2,91 komme, <eine Einheit erhält der Wert auch gleich):
Entfernung 1000m:
Angenommen die Strecke zwischen Schütze und Ziel stellt man als Radius eines Kreises dar...
r= 1000m -> d= 2000m -> Pi= 3,14 (gerundet) --> U = Pi * 2r = 6280m
Vollkreis = 360°
1° = 6280m / 360 = 17,44m
1 MOA (Winkelminute / Minute of Angle) = 1° / 60 = 17,44m / 60 = 0,2970m = 0,2970m = 29,70 cm
Auf 1000m Meter verändert sich bei 1 MOA Abweichung das Trefferbild nun also um 29,1 cm.
Da das Verhältnis (Veränderung im Ziel zu Entfernung des Ziels) linear ist, das heißt, doppelte Entfernung entspricht doppelter Wirkung im Ziel.
Und so kommt man auf einen typischen Bezugswert im Scharfschützenwesen : 1 MOA (auf 100m) = 2,91 cm
Für die Experten:
Man hat zwei Ziele die 10 cm voneinander entfernt stehen. Diese 10cm sind ja nun die direkte Linie (Sehne) zwischen den beiden Punkten. Mit o.g. Formel errechnet man eigentlich das Bogenmaß zwischen zwei Punkten. Dieser Unterschied ist durch diese große Entfernung (Radius des Kreises) und dieses kleinen Winkels tatsächlich zu vernachlässigen.
Wenn ich unser Beispiel nun nochmal neu rechnen darf:
U = 1500m * 2 * Pi (3,14) = 9420m
1° = 9420m / 360 = 26,16 m
1MOA = 26,16m /60 = 0,44m = 44cm
10cm / 44cm = 0,23 Winkelminuten = 0,0038°
Also trotzdem rund 0,004°
Ich hoffe ich hab diesmal nichts falsch gerechnet oder vergessen und konnte es einigermaßen Verständlich erklären. Ich bin schon lange raus aus der Materie und da kommt man auch aus dem rechnen ein wenig raus ;-)
MfG
Eric