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Ich könnte mir vorstellen, das "der Rest deines Lebens" nicht mehr so lange sein wird, bei solche Belastungen für den Körper...
 
LOL.. Ich kenn des auch .. vom Krankenhaus.. da gibts auch Nachtwachen die machen des ihr Leben lang.. aber die haben ne normale Lebensweise entwickelt.. soll heißen ohne übermäßig viel Kaffee-Konsum...
OMG.. wenn ich mir des vorstell... jeden Tag Nachtschicht..
Da fällt mir nur eins zu ein: "Ich brauch kein Sex, mein Leben f**** mich schon genug!" ^^
 
Ich könnte mir vorstellen, das "der Rest deines Lebens" nicht mehr so lange sein wird, bei solche Belastungen für den Körper...
Danke, solchen Zuspruch brauche ich. Nicht umsonst stehe ich unter permanenter ärztlicher Betreuung und lt. meinem Doc bin ich auch damals mit nicht ganz 30 schon knapp an einem Hirnschlag vorbei geschrammt.
Aber wenn du ein bißchen Lektüre haben willst:
Wikipedia: Chronobiologie
Wikipedia: Nachtmensch
LRZ München: Parasomnien und Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus (insbesondere der Punkt "verzögertes Schlafphasensyndrom")
 
naja ok, aber wenn ich in der Nachtschicht arbeiten würde, würde ich mich halt anpassen, sprich von Vormittag bis Nachmittag schlafen Versteh ich nicht ganz, aber kann auch sein, dass ich etwas überlesen habe ;)
 
Gewissermaßen.
Mein Tag-/Nachtrhythmus ist extrem gestört. Was für andere Leute Tag ist, ist für mich Nacht. Die Verschiebung beträgt ziemlich exakt 10 Stunden, d.h. ziehe von der aktuellen Tageszeit 10 Stunden ab und du weisst, als welche Uhrzeit mein Körper das interpretiert.

Die Arbeit hier fängt um 07:30 Uhr an, das bedeutet für mich umgesetzt 21:30 Uhr.
Und geht bis 16:30 Uhr, wieder für mich umgesetzt 6:30 Uhr.

Dummerweise ist das eben, entgegen der landläufigen Meinung, nicht "einfach nur Gewöhnung" oder "Spinnerei" (in diesem Zusammenhang finde ich bei Wikipedia sehr schön, dass dort darauf hingewiesen wird, dass ein Nachtmensch definitiv etwas anderes ist als ein Nachtschwärmer), sondern hängt mit dem Hormonhaushalt und der Reaktion des Nervensystems auf Lichteinfall zusammen. Ich kann mich also nicht mal so schnell nebenbei "umgewöhnen", da die Nachtaktivität in meinen Genen verankert ist, so wie Haarfarbe, Augenfarbe etc. (wird teils in den von mir geposteten Links schön beschrieben). Ich reagiere auf Lichteinfall anders als die meisten Menschen.

Da das Ganze hormongesteuert ist, lässt es sich auch nicht so ohne weiteres beeinflussen. Klar, eine gewisse Verschiebung des Tag-/Nachtrhythmus geht in der Tat mit Übung und Gewöhnung, es wurden schon dauerhaft wirksame Verschiebungen von bis zu 3,5 Stunden geschafft, die (soweit bislang bekannt ist) keine nachteiligen gesundheitlichen Auswirkungen hatten. Leider bringen mir 3,5 Stunden nicht wirklich was.

Das bedeutet, der ideale Job für mich bestünde in permanenter realer Nachtschicht, die ich persönlich wiederum als ganz normale Tagesarbeit empfinden würde. Rechtlich gesehen hätte ich dann nicht mal Anspruch auf einen Nachtzuschlag. ;)
Aber nach einigen Jahren Arbeitslosigkeit habe ich die Hoffnung auf einen solchen Job aufgegeben und bei den nächsten Bewerbungen meine Anomalie einfach verschwiegen. Tjo... und damit muss ich jetzt leben, so gut es eben geht.

Was das Anpassen angeht: Das geht eine Zeit lang gut, 1 Jahr, 2 Jahre, evtl. auch etwas länger. Aber irgendwann verlangt der Körper dann einfach sein Recht. Wenn er das nicht bekommt, dann geht es los mit der lustigen bunten Welt der Geisteserkrankungen. Das ist auch der Grund, weshalb so wenige extrem phasenverschobene Menschen überhaupt bekannt sind. Sooo irrsinnig selten ist das Syndrom gar nicht, aber der Großteil der Betroffenen sitzt bereits in der Klappse, wo nur noch die Symptome therapiert werden, aber die Ursache nicht mehr auffällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Achso, du arbeitest tagsüber, aber für deine körper ist es Nacht. Also habe ich doch etwas falsch verstanden :)
Das ändert natürlich die Sache enorm, da hilft Umstellung natürlich nicht.
Es gibt immer "Krankheiten" die der Mensch nicht behandeln kann, man kann nur hoffen, dass sich das irgendwann ändert. Aber das wird uns jetzt nicht mehr helfen :)
 
Wie viele Nachtmenschen gibt es eigentlich in Deutschland? Weil wenn du diese Eigenschaft bei Bewerbungen verschweigen musst, ist doch wieder mal im deutschen Arbeitssystem ein Fehler.

Ich finde es übrigens gut, dass du das erzählst, ich hatte davon vorher noch nie etwas gehört.
 
@hammet
Es ist doch aber keine "Krankheit". Das wäre doch genauso als würdest du dunkle Hautfarbe als "Krankheit" betrachten.
 
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