Bibel-Disput

Mann nehme mir es nicht übel wenn ich mich für 2 Zeilen in diese Diskussion
einmische aber ist es nicht völlig unwichtig ob Gott existiert, ob die Bibel stimm
oder ob Gott männlich ist? Ist es nicht viel wichtiger Menschen nicht wie Dinge
zu behandeln, den Gegenüber zu respektieren und die Liebe die ihr im Leben
empfindet weiterzugeben um allen ein friedliches Miteinander zu ermöglichen?

Mal ab davon das die Opfer der menschlichen Fehler nicht vergessen sein
sollten, aber sollten wir nicht anfangen aus den Fehlern zu LERNEN und
nicht damit weitermachen sie uns gegenseitig vorzuhalten und uns für
besser als die vorgehende Generation zu halten um im nächsten Moment
die neuen Generationen für ihre Unerfahrenheit zu tadeln.

Unsere Tocher kommt (wahrscheinlich) noch diesen Monat auf die Welt und
ich und meine Frau haben uns viel Gedanken gemacht auf welche Weise wir
sie erziehen sollen. Mir ist wichtig daß sie lernt das jede Handlung eine Konsequenz
nach sich zieht. Wenn ich jemandem wehtue dann ist der verletzt, stirbt vielleicht
oder will mir auch wehtun. Wenn sogar ein Kind das verstehen kann wieso gibt
es dann noch Kriege. Sind wir alle so eingebildet das wir glauben unsere Handlungen
würden keine Konsequenz nach sich ziehen?

Gruß,
Nils
 
Wenn sogar ein Kind das verstehen kann wieso gibt
es dann noch Kriege.
Dazu würde ich mich gerne kurz äussern, da wir das ziemlich ausführlich im Psychologieunterricht behandelt haben. Es ist leider eine Tatsache: Der Mensch hält längere Friedensphasen nicht aus. Daher wird es immer Kriege, Streitereien, Schlägereien etc. geben - man sehnt sich halt nach etwas, wo man seine Aggressionen ausleben kann. Deshalb auch diese Diskussion hier - obwohl sich (hoffentlich) alle vollkommen im Klaren darüber sind, dass man das Gegenüber nicht von seiner Meinung überzeugen kann, wird hier doch herumdiskutiert bis zum Gehtnichtmehr.
Es ist halt ein Thema an dem sich die Geister scheiden, und das wird es immer bleiben (zumindest bis zum jüngsten Gericht ;-) )
... das hoffentlich bald kommt.
 
SilentWarrior hat gesagt.:
... wo man seine Aggressionen ausleben kann. Deshalb auch diese Diskussion hier ...

hmmm jetzt mal ehrlich, was hat eine Diskission mit dem Ausleben von Aggressionen zu tun?

Jede Diskission kann neue Blickwinkel und Sichtweisen eröffnen, man muss den Gegenüber nicht unbedingt von seiner Meinung überzeugen. Man sollte sich nur nicht zu sehr in etwas Hineinsteigern (wie teilweise auch hier).
 
Klar,

also ich will eigentlich nur vor zwei Schäden bewahren:

1. Zu Glauben, die Bibel sei urig alt -

Edition 230 n. Chr. in Alexandria, keine Minute früher - Textauswahl aus Beständen zwischen 200 und 100 v. Chr., kleine Teile davon auch schon vorher verschriftlicht, aber nie in der Form und der Sinnrichtung wie sie dann in die Vulgata und die Thora aufgenommen wurden. Dabei vergleiche man Stil, Weltbild und Zielsetzung mit dem zur gleichen Zeit am selben Ort geschriebenen Roman 'Der goldene Esel' von Apuleius, und man kommt ins nachdenken.

Sorry aber der weitverbreitete Irrglaube, die Bibel sei 'das älteste Buch der Welt' bringt mich immer auf die Palme, abgesehen davon , das es selbst wenn es so wäre kein Argument für richtig oder falsch wäre. Nehmt es als Ausraster des Philologen in mir.
Warum bringt mich diese Behauptung auf die Palme ?
Als Klein - B in der ersten Klasse im Religionsunterricht saß erzählte die dicke blonde Tante da vorne das auch, als ich mich meldete, und dem widersprach, musste die dicke Dame den ganzen Zauber der Inquisition im Kleinformat abziehen - Klein B vor die Tür , dem Rest der Klasse eine Ansprache über ungläubige und verlorene Seelen, und weiter im Text. Das Alter des Buches war ihr also eine Grundvoraussetzung des Glaubens - wie erbärmlich. Späte Genugtuung es seit dem Priesterseminar genau zu wissen.

2. Logik zu missachten

'Der Fisch fängt vom Kopf her an zu stinken'
jeder Programmierer weiss doch, das Logik etwas essentielles ist, wiewohl Windows nie logisch wird und auch der Glaube es nicht nötig hat logisch zu sein.
Wenn ich aber anfange meinen Glauben logisch zu begründen, dann begebe ich mich auf das verminte Territorium der Philosophie. Und da warte ich.
Wenn ich sage: In der Bibel steht, sie sei Gottes Wort. In der Bibel redet Jesus Gott mit Vater an. Also ist Gott sehr wahrscheinlich männlich.
Dann hat man in der klassischen syllogistischen Form eine logische Behauptung aufgestellt, die mit den Mitteln der Logik überprüft werden kann.
In diesem Falle ergibt die Überprüfung einen erweiterten Zirkelschluss. also etwas schlicht falsches, aus dem Grund das unser erstes Axiom selbstreferentiell und somit eine Sache des Glaubens ist. Programmiertechnisch gesprochen also eine Rekursion die zum Absturz des Computers oder des Compilers führt. Das können wir doch nicht wollen, oder ?

Ich will niemandem seinen Glauben streitig machen - das Christentum ist sogar eine sehr tiefe und und würdige Angelegenheit, wenn man es ernst nimmt (Für Einsteiger: http://www.daswillichwissen.de/Negative_Theologie_(Philosophie) ).
Aber ich beobachte, das die wieder zunehmende Vermischung von Glaube und Politik, bzw. die Begründung politschen Handelns durch von Glaubenssätzen abgeleitete Maximen eine der grössten Gefährdungen der aufgeklärten Demokratie unserer Zeit darstellt.
Das beste Beispiel dafür ist President Bush. Wer seine Reden einmal genauer studiert, wird erkennen, das seine Lügen und Unwahrheiten kein Problem für ihn und seine Anhänger darstellen, da er sich exakt des oben beschreibenen Rechtfertigungsmusters bedient, und sich somit in eine Reihe mit den grossen Verführern und Verblendern der Geschichte stellt. Es ist mir also egal, wer sich dieser Methoden bedient, sei er nun Christ, Kommunist oder auch Neo - Faschist, die Methode allein entblösst den unlauteren Geist.

So, ich entschuldige mich für meine Polemik in obigen Threads das war einfach launig, aber diese beiden Punkte finde ich sehr wichtig. Denn die Aufklärung und das klare Denken sind die Dinge, die den Westen gross und mächtig gemacht haben, und wir sind dabei , diese originären Werte zu verspielen, wenn wir sie uns nicht immer wieder vor Augen führen. Ausserdem werden wir schlechte Programmierer, wenn wir anfangen so zu denken.


Grüsse
B

P.S. : Also ich diskutiere nicht, um meine Agressionen auszuleben, dafür gibt es besseres. Diskutieren ist aber eben eine der Errungenschaften der (westlichen) Moderne, und genau darum geht es mir: Wer sagt DIe Bibel kommt von Gott und ist wahr, der muss nicht mehr diskutieren, er weiss ja schon alles. Er kann höchstens noch auslegen. Und das ist Mittelalter, nicht Moderne. Deswegen schreibe ich dagegen an, und zum Zeitvertreib, ganz nebenbei...
 
Zuletzt bearbeitet:
hmmm jetzt mal ehrlich, was hat eine Diskission mit dem Ausleben von Aggressionen zu tun?

[...]

Man sollte sich nur nicht zu sehr in etwas Hineinsteigern (wie teilweise auch hier).
Du hast dir die Antwort bereits selbst gegeben - eine Diskussion als solches ist sicher nicht schlecht, aber wenn man das alles zu ernst nimmt, kommt bestimmt nichts Gutes dabei raus.

Basileus: Klingt alles sehr interessant und logisch, was du da geschrieben hast. Dennoch bin ich der Meinung, du solltest nicht von der "dicken blonden Tante" aufs ganze restliche Christentum schliessen. Es gibt auch unter Christen fortschrittliche und einsichtige Menschen.
 
Zum Thema alles nicht so ernst nehmen:

Die Bibel ist zwar ein sehr altes Buch, aber ich denke sie ist bei weitem nicht so alt, wie das Telefonbuch vom letzten Jahr (hat das eigentlich Gott diktiert?). ;)
 
Absolut einverstanden,

deswegen will ja auch trotz mancher polemischer Ausfälle auch so verstanden werden, das ich etwas gegen die Methode und die Art der Begründung habe, nicht gegen das, was begründet werden soll....
Das ist für mich Philosophie. Und ausserdem meine Programmiertechnik :suspekt: ...

Wer glauben muss, das Gott Klöten hat, warum auch immer, Bitteschön .... vielleicht hilft es ja !


Grüsse
B
 
Basileus hat gesagt.:
Diskutieren ist aber eben eine der Errungenschaften der (westlichen) Moderne, ...

Hier brauch ich noch mal ne Erklärung:
Wieso ist diskutieren eine Errungenschaft der westlichen Modere? Es wurde doch wohl auch schon früher und im Osten, Süden und Norden diskutiert. Also ich verstehs nicht ganz.
 
Ist Dir schon mal die Idee gekommen, dass es Menschen gibt, die Gott als ihren Vater ansehen, weil sie von ihm die Liebe bekommen, die sie sich vielleicht von ihrem leiblichen Vater erhofft aber niemals bekommen haben, ...

Das hat weder was mit Chauvinismus noch mit Gotteslästerung zu tun.
Eher mit Liebe, Vertrauen, Hoffnung, Sehnsucht o.ä.

redlama
 
Ist Dir schon mal die Idee gekommen, dass es Menschen gibt, die Gott als ihren Vater ansehen, weil sie von ihm die Liebe bekommen, die sie sich vielleicht von ihrem leiblichen Vater erhofft aber niemals bekommen haben, ...
Hey, das war mein Satz! :-) Nein, mal im Ernst: Bei mir ist genau das der Fall. Aber dennoch finde ich die Diskussion, ob Gott männlich, weiblich, sächlich oder einfach nur göttlich ist, mehr als sinnlos. Wen kümmert das?

(Aber um die Gegner eines männlichen Gottes noch etwas aufzuregen :-): Gott sagte, er habe den Menschen nach seinem Bilde geschaffen. Der erste Mensch war ein Mann, ergo war Gott auch ein Mann. (Anm.: Das ist nicht meine Meinung!))

Die Bibel ist zwar ein sehr altes Buch, aber ich denke sie ist bei weitem nicht so alt, wie das Telefonbuch vom letzten Jahr (hat das eigentlich Gott diktiert?). ;)
Natürlich, schliesslich hat Gott alle Menschen gemacht. ;-) ;)
 
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