Studenten und Nebenjobs: Killer für reguläre Beschäftigung

  • Themenstarter Themenstarter Martin Schaefer
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Edemund hat gesagt.:
Nehmen wir mal an, der Staat würde das ganze Gesetzlich wirklich regeln, so dass Schülern/Studenten ihr Kostenvorteil entzogen wird, so ist es ihnen gleichzeitig - bis auf einen sehr begabten, kleinen Prozentsatz - fast unmöglich, eine Arbeit zu finden bzw. die wenigen Plätze, die dann noch für sie geeignet sind, sind hoffnungslos überlaufen, weil sie in den anderen Bereichen (Qualifikation, Können etc.) einfach nicht genug bieten können.

....genau darum geht es. Alle sprechen von Subventionsabbau und Stopfen von Steuerschlupflöchern.... da kann man es gleich anfangen.
Das entlastet nicht nur den Arbeitsmarkt, sondern füllt auch noch das Staatssäckl:-)




Edemund hat gesagt.:
Ob dann jedoch das Mehr an Broterwerb der Eltern dann noch ausreicht, diesen Leuten Studium/Ausbildung zu finanzieren, ist die andere Frage.

Ich weiss nicht, wo du lebst, aber in DE kann man umsonst zur Schule gehen/studieren.
Für den Lebensunterhalt sind die Eltern unterhaltspflichtig, und wenn sie keinen Unterhalt zahlen können, gibt es das Sozialamt.



Edemund hat gesagt.:
Und um nun nochmal zu den Verallgemeinerungen zurückzukehren: Ich als zweifaches Lehrerkind ziehe mich jetzt wieder in meinen sorglosen Sozialschmarotzerstatus zurück und verfolge meine drei Lebensziele: Handyrechnungen begleichen um mir alle zwei Minuten ein kuschliges neues Logo zu leisten, Partys feiern, damit ich mir den Kopf wegdröhnen kann und nicht zu vergessen, immer die neuen Markenklamotten einkaufen um auch ja angesagt zu bleiben. Schöne neue (Schüler-)Welt - oder etwa nicht?
Dann erzähle doch mal, warum du arbeiten gehen müsstest(falls du es tätest).
Mit 2 Beamten als Eltern dürfte bei euch nicht gerade Notstand herrschen.
Sicher.... du möchtest dir vielleicht ein paar Wünsche erfüllen, die dein Taschengeld nicht abdeckt, aber vielleicht denkst du mal an die Leute, deren Problem ist, die nächste Miete zu zahlen, Essen in den Kühlschrank zu bekommen oder sich das Porto für einen Bewerbungsbrief zusammenzukratzen.
Vielleicht kennst du solche Leute ja nicht... du kannst aber sicher sein, die gibt es, und zwar ein paar Millionen.
 
Sven Mintel hat gesagt.:
Ich weiss nicht, wo du lebst, aber in DE kann man umsonst zur Schule gehen/studieren.
Für den Lebensunterhalt sind die Eltern unterhaltspflichtig, und wenn sie keinen Unterhalt zahlen können, gibt es das Sozialamt.

Warum gehen eigentlich dann so viele Studenten arbeiten? Alle um sich irgendeinen Extra-Konsum zu leisten, den sie eigentlich nicht brauchen? Wäre das nicht eine ziemliche Milchmädchenrechnung, weil man diese Zeit, durch Konsumverzicht doch auch viel Besser für das Studium nützen könnte?
Aber vielleicht unterschätze ich da ja die Studenten jetzt auch kolossal und sie gehen wirklich in erster Linie nur für zusätzlichen Luxus arbeiten, kann schon sein, ich kenne jetzt auch keinen repräsentativen Prozentsatz, der das explizite Gegenteil aussagt.

Ich werde auf jeden Fall, zumindest wie es aussieht, brav nur studieren und keine Nebenbeschäftigungen zu Dumpingpreisen annehmen. :)

EDIT:
Hui, du editierst ja schneller, als ich lesen kann :)
Wie oben schon geschrieben, ich muss höchstwahrscheinlich während dem Studium nicht arbeiten, 1. wegen meinen eigenen Leistungen und 2. wegen meinen Eltern, die mir aber, falls ich ein gewisses Stipendium bekomme, wohl das Konto mit dem Studiengeld sperren. Somit hat das mit dem Sozialschmarotzerstatus schon etwas Wahres, war nicht nur so ironisierend dahingesagt.
Wenn ich arbeiten müssten, um z.B. meine Wohnung zu finanzieren (da München ja nicht unbedingt ein billiges Pflaster ist), dann würde ich weiter Konzerte geben (klassisch) und da kannst du dir versichert sein, dass Qualitätsunterschiede sofort zu Tage treten :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich sehe das grundsätzliche Problem einfach darin, das man es sich in diesem Land ganz einfach nicht leisten drüber nachzudenken wie es anderen geht oder ob die genug Geld haben um sich oder Ihre Familie zu versorgen.
Das gilt wie Sven schon erwähnt hat für Firmen, die es sich nicht leisten können zu sagen "Oh wir stellen den Familienvater ein, weil der das Geld eher braucht", weil sie dann nicht mehr konkurrenzfähig sind.
Das gilt aber auch für jeden einzelnen von UNS, so traurig das ist. Ich habe eine feste Anstellung im IT-Bereich und damit verdiene ich wohl schon nicht schlecht. Trotzdem arbeite ich nebenbei noch in der Gastronomie, stehle damit vermutlich einer gelernten Kraft oder auch "nur" einer anderen Aushilfe, die es nötiger hätte den Job.
Das tut mir ja auch schrecklich leid und mir ist durchaus bewusst, dass das ein extremes Problem ist in Deutschland, nur bevor ich anfange mir Gedanken über den Rest der Welt zu machen muss ich sehen das ich was zu Essen habe und vielleicht auch noch ein wenig was übrig bleibt um das Leben erträglicher zu machen. Auch diese Einstellung bringt niemanden weiter, ganz im Gegenteil, aber selbst wenn ich jetzt aus reiner Freundlichkeit jemand anders den Job machen lasse wäre das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wenn überhaupt muss ein Gesetz her.
Und so leid mir das tut und so traurig das ist, es gibt nur Fressen und gefressen werden also wird so gut wie keine von alleine einen Job hergeben um jemand anderen was gutes zu tun, Ich würde es auch nicht tun.

Greetz...
Sinac
 
Sinac hat gesagt.:
Das gilt wie Sven schon erwähnt hat für Firmen ... weil sie dann nicht mehr konkurrenzfähig sind.

Und genau daran zweifle ich, solange sich Firmen schicke Glaspaläste leisten können,
die vor lauter Designermöbeln nur so strotzen und deren Geschäftsführung mit frisch
gegelten Haaren ihre schicken 8-Zylinder-Cabrios in der Tiefgarage parken.
Die jammern gern und stetig ... und wie man sieht, die Bevölkerung fängt an, dem Gejammere
Glauben zu schenken.

Nein, den Firmen geht es gut, solange sie Produkte oder Dienstleistungen anbieten,
die der Markt braucht. Was Probleme bereitet sind die Millionen, die aus schierem
Größenwahn in sinnfremde Investitionen gestopft werden. Firmenaquisitionen,
Expansionswut, Globalisierungswahn, Imagekampagnen, ...
Das alles kostet Unmengen Geld, drückt in der Außenwirkung den Nettogewinn,
spart Steuern, hebt das Selbstbewusstsein der Geschäftsführung, usw.
Ausbaden muss es derzeit kein Manager sondern immer erst die Arbeitnehmer,
die vielleicht ja doch lieber statt auf einem 1000 Euro teuren Designer-Bürostuhl
über Echtholzparkett an ihren mit 2,5 Tonnen belastbaren Exklusivschreibtisch
zu rollen, einen sicheren Arbeitsplatz hätten.
Einen Arbeitsplatz an dem sie dann möglicherweise auch noch effektiv arbeiten können,
wenn sie nicht ständig irgendwelche neuen Schüler oder Studenten einarbeiten müssen.

Hach ja, irgendwas in der Richtung jedenfalls läuft hier gewaltig aus dem Ruder.

Gruß
Martin

PS: Übrigens noch ein kleiner Begriff, über dessen Bedeutung und Wirkung man auch mal
ne Sekunde nachdenken könnte: "Mitarbeiter". Kann es sein, dass dieser Begriff an Bedeutung
verliert? Kann es sein, dass er von Phrasen wie "Human Resources" oder anderen Versachlichungen
verdrängt wird?
Kann es sein, dass in zunehmendem Maß nicht mehr "Mitarbeiter" gesucht werden, sondern
Produktionsmaschinen (egal ob menschlich oder gerne auch maschinell)?
 
Da gebe ich dir voll und ganz Recht, aber so ist es nunmal leider und ändern wird sich da auch nichts. Nicht unter dieser Regierung, nicht unter der nächtes und ich verspreche euch unter der danach auch nicht. Im Gegenteil, es wird immer schlimmer werden, die "Oberen" verdienen immer mehr und die Unteren immer weniger bis garnicht. Also haben wir in 10 Jahren eine schöne 2 Klassen Gesellschaft, in anderen Ländern würde sowas eventuell zum Bürgerkrieg führen (auf längere Sicht gesehen) aber nicht bei den Deutschen, die lassen sich immer wieder ver**schen. Natürlich jammern wir was das angeht noch auf einem hohen Level, aber ich denke nicht das es hier noch einmal bergauf geht, denn diejenigen die sowas erkennen und steuern sollten sind selber zu sehr auf ihren eigenen Vorteil bedacht... Naja, ich schweife ein wenig ab, oder? =)

Wie schon gesagt, ich persönlich kann es mir nur schwer leisten auf andere Rücksicht zu nehmen denn ich bin auch nur Human Ressource und muss zusehen das ich nehme was ich kriegen kann bevor ich durch etwas anderes ersetzt werde.
 
Ja, das wollte ich in meinen Posts auch ausdrücken.
Es ist praktisch zum "Luxus" bzw. zur Mentalität geworden auch auf den anderen zu achten und nicht nur die eigene Scheibe zu sehen.
Teilweise ist man gezwungen es nicht zu tun (durch äußere Umstände etc.), teilweise wäre es aber durchaus möglich und wird einfach nicht getan.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun ja... ich bin da nicht so ganz pessimistisch :-)

Sofern die CDU sich nur halbwegs an ihr Wahlprogramm hält, habe ich da schon Hoffnung.
Geplant ist da z.B. , dass die ganzen Steuerabschreibungen wegfallen.

Da wird momentan lieber irgendwelcher Müll angeschafft, um keine Steuern zu zahlen, anstatt in die Zukunft zu investieren, bspw. potente Mitarbeiter(was ja wieder kostet)....und das nicht nur in grossen Konzernen.

Vielleicht verschaffen sich die (Klein)Aktionäre ja irgendwann auch mal das nötige Gewicht, um den Aufsichtsräten auf die Füsse zu treten.
Die (Klein)Aktionäre wollen im Prinzip auch nur ihren Gewinn, aber von dieser Seite erhoffe ich doch mehr gesellschaftlichen Weitblick als von Firmenbossen.
 
Martin Schaefer hat gesagt.:
Und genau daran zweifle ich, solange sich Firmen schicke Glaspaläste leisten können,
die vor lauter Designermöbeln nur so strotzen und deren Geschäftsführung mit frisch
gegelten Haaren ihre schicken 8-Zylinder-Cabrios in der Tiefgarage parken.
[...]
Was Probleme bereitet sind die Millionen, die aus schierem
Größenwahn in sinnfremde Investitionen gestopft werden. Firmenaquisitionen,
Expansionswut, Globalisierungswahn, Imagekampagnen,
Ich nehm an, du sprichst von den oberen x% (den Dax-Unternehmen+), die Herr Müntefering bei seiner Heuschrecken-Vorwahlkampf(?)-Rede meinte. Die sind meiner Meinung nach eh außen vor, stellen sowieso nur einen Bruchteil der Arbeitsplätze hierzulande und sind für uns Selbständige als potentielle Auftraggeber eh jenseits von allem, da die eh nur mit Finanzen wirtschaften.

Den hauptsächlichen Arbeitgebern (Mittelstand und Kleinunternehmer) hier im Land geht's tatsächlich an die Existenz, mit den allgemeinen Kosten mithalten zu müssen ... siehe die Firmenpleitenstatistik. Und dass die dann nach Kosten schauen, kann ich keinem verübeln.

Letztlich liegt es aber an mir, denen meine "Mehrwert" zu verkaufen. Ansonsten wäre ich kein Unternehmer sondern ein resignierender Unterlasser.
Möglicherweise wird es in paar Jahren sogar noch ganz anders? Man stelle sich vor: Drag&Drop-Programme schreiben wirklich erstklassigen Code und bieten alles was man so braucht. Und man braucht nichtmal mehr "billige Studenten" sondern das macht die Sekretärin oder man selbst am Nachmittag und dank der weiterentwickelten Programme sogar richtig gut? Könnte ja sein, oder?

Na was dann? Jammern oder sich weiterentwickeln/umdenken. :)

Gruß
Rena
 
Zuletzt bearbeitet:
Martin Schaefer hat gesagt.:
http://www.welt.de/data/2005/07/08/743046.html
Und nu? ;)
Immerhin 5,7% weniger Firmenpleiten. Auch mal nicht verkehrt.
Na ist doch prima für uns ... wobei 12000 Unternehmenspleiten (alles potentielle Auftragsgeber) in einem halben Jahr dennoch heftig sind.
Aber wenn's weiter weniger Pleiten werden ... klasse. Jeder von denen braucht ggf. Webseiten/CDs/Broschüren. Sie müssen es sich nur leisten können. :)

Gruß
Rena
... sorry, hatte noch editiert. :)

Edit: Gibt es mehr Unternehmen oder mehr Privatleute? ;)
Aber generell - ich weiß schon was du meinst. Aber je weniger Unternehmen pleite gehen oder zurückschrauben müssen, umso mehr Arbeitsplätze bleiben erhalten.
Wie gesagt: ich spreche _nicht_ von den Top-50-Unternehmen sondern von denjenigen, die hier "zu Hause" sind und _weit_ mehr als diese an Arbeitsplätzen stellen. Deutsche Bank und Konsorten sind aus dieser Sicht eh nur ein Bruchteil.
 
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