Studenten und Nebenjobs: Killer für reguläre Beschäftigung

  • Themenstarter Themenstarter Martin Schaefer
  • Beginndatum Beginndatum
Re: suche guten PHP und CSS Progammierer Freier Mitarbeiter

Hallo,

BTW: vielleicht sollte man dieses Thema besser teilen?

Jepp dafür währe ich auch, denn das hat hier alles nichts mehr mit dem zu tun was eigentlich mal ganz oben stand.


Sie sollen gefälligst ihr Studium so schnell wie möglich über die Bühne bringen, sich eine Anstellung suchen und selber Steuern zahlen, anstatt in der Gegend umherzujobben.


Da gebe ich dir recht. Aber jetzt schau mal wenn einer nun nicht so viel Geld von den Eltern bekommt oder so dann finde ich das ganz OK dass er nebenher noch was arbeiten tut, ist immer noch besser als alles vom Staat zu verlangen oder siehst du das etwa anderes?


In DE hat ein Studium mehr und mehr den Status einer ABM-Massnahme.
Die Leute studieren nicht mehr um der Bildung Willen, sondern weil sie sonst nicht wissen, was sie sonst machen sollen.

Na ja aber ist auch hier immer noch besser, also wenn sie dann von der Schule mit 19 kommen und dann gleich auf das Sozialamt rennen oder? Nee also ich wurde da dann auch lieber ein Studium machen, denn das kann man immer gebrauchen. Verstehst du was ich meine?


Es ist ein Unding, dass reguläre Jobs zerstört werden, weil ein Student angesicht geringerer Lohnnebenkosten bevorzugt "angestellt" wird.


Da gebe ich dir ganz und gar recht. Aber selbst wenn wir hier Tage lang diskutieren oder wie auch immer wird es leider nichts ändern, dass es so was immer geben wird. Wenn das Gesetzt z.B. verschärft wird, dann finden die auch wieder andere Wege das gleich anzubieten was du jetzt auch schon machen. Ich denke das wird man nie in den Griff bekommen

Gruß Blümchen
 
Re: suche guten PHP und CSS Progammierer Freier Mitarbeiter

ist geteilt
Blümchen hat gesagt.:
Da gebe ich dir recht. Aber jetzt schau mal wenn einer nun nicht so viel Geld von den Eltern bekommt oder so dann finde ich das ganz OK dass er nebenher noch was arbeiten tut, ist immer noch besser als alles vom Staat zu verlangen oder siehst du das etwa anderes?
Das ist deine Meinung.
Ich bin in der Gastronomie tätig, und ich kann dir sagen, ich weiss nicht, wann mir das letzte mal ein hauptberuflicher Kellner über den Weg gelaufen ist, der auch eine Ausbildung in diesem Beruf hat.

Und ich kann dir soviel sagen...diese Studenten arbeiten nicht nebenbei, sie arbeiten Vollzeit.
Und jeder von ihnen hat einen höheren Netto-Stundenlohn, als ihn gelernte, regulär angestellte Mitarbeiter haben....und das bei geringeren personalkosten für den Arbeitgeber.

Wenn du jetzt das Argument lieferst, dass dies in der Gastronomie eine Ausnahme sein mag, dann frage mal einen Verkäufer, Taxifahrer etc. .... diese Problematik erstreckt sich auf das komplette Dienstleistungsgewerbe, welches eigentlich in der aktuellen Wirtschaftsituation der Konjunktur-Motor#1 sein sollte. Kann er das sein.... mit ungelernten Hilfskräften, die Fachkräften die Arbeitsplätze rauben?
 
Re: Studenten und nebenjobs

Die Problematik besteht wohl darin, dass viele der Studenten/Schülern nebenbei noch BAföG oder Taschengeld/Zuschuss von den Eltern bekömmen. Daher stellt es für sie kein besonderes Problem dar, auch mal geringere Löhne zu akzeptieren. Und da wären wir wieder bei der Problematik, die Sven bereits ansprach: für die Studenten/Schüler stellt es nur ein – vielleicht weiterer – Nebenverdienst dar, während es für manch einen anderen einen essenziellen Verdienst darstellen könnte.
 
Re: Studenten und nebenjobs

Irgendwann ist auch ein(e) Schüler(in) oder Student(in) mal mit seiner Ausbildung fertig
und sucht eine Anstellung, bei der er/sie "normal" bezahlt wird, um seinen/ihren
kompletten Lebensunterhalt zu finanzieren und evtl. sogar eine eigene Familie zu gründen.
Wie muss ich mir seine/ihre Situation vorstellen, wenn er/sie dann plötzlich merkt, dass
auch ihn/sie das selbe Schicksal ereilt und seine/ihre Arbeitskraft und Lohnbedürfnisse
nicht am Markt realisierbar sind, weil neue Schüler oder Studenten die "Jobs" kriegen?

Ich sehe das im Augenblick als ein reichlich großes Problem unserer Gesellschaft.
Tut mir leid, dass ich da sicherlich etwas politisiere, aber ich sehe eben genügend
Menschen, die es nicht so gut getroffen haben wie ich. Und die machen sich völlig
zurecht Gedanken, warum sie nicht "gebraucht" werden.

Gruß
Martin

PS: Danke für das Teilen des Themas, Sven. :)
 
Re: Studenten und nebenjobs

Das Problem wird trotz allem bestehen bleiben. Schüler & Studenten freuen sich über "die schnelle Mark" (respektive Euro) die nebenbei einfach verdient ist und ihnen somit einen erweiterten Lebensstandard bietet (ausgenommen verwöhnte Gören die die Taschen voller Geld haben) während ein Arbeitgeber nur den Faktor Kosten/Nutzen sieht, wobei der Nutzen leider im Zweifelsfalle ruhig unter dem eines ausgebildeten Mitarbeiters liegen darf, solange der Kostenfaktor dies abdeckt (und das tut er bei weitem!)
Keine Versicherungen, keine Beiträge etc. unter der Hand - in vielen Fällen eben auch schwarz - lässt sich nunmal viel Geld einsparen.

Zwar könnte der Gesetzgeber mit härteren Gesetzesauflagen dazwischen fahren, die Schwarzarbeit (und ich nehme es einfach an(!), dass diese einen Großteil ausmacht) wird trotz allem munter weiter gehen, evtl. sogar erst recht florieren.

Ein Chef wird sich eben die Frage stellen, warum er feste Mitarbeiter zu "horrenden" Löhnen einstellen soll, wenn doch ein Studdie so viel billiger ist (und womöglich hoch motiviert, da es für einen Nebenverdienst doch gutes Geld gibt).

Hier sollte der Staat evtl. dazwischen schiessen, indem Bildung einfach noch weiter subventioniert und bezahlt wird. Wenn ein Student (ich gehe nicht von Langzeitstudenten aus, die eh nur aus Null-Bock-Stimmung heraus studieren) also sein Leben (Wohnung, Unterhalt, rudimentäre Freizeitangebote) bezahlt kriegen würde wäre ein Großteil sicher nicht mehr auf Neben-/Ferienjobs angewiesen, ergo würde sich kein zweiter Arbeitsmarkt entwickeln. Und nicht mit Humbug wie Bafög, bei dem man die Leute auch noch zwingt einen Großteil des Geldes zurückzuzahlen (da wird dann doch wieder lieber nebenbei gejobbt).

Zumal gute Bildung + Ausbildung eh eine der letzten Hoffnungen dieses Landes sind, aber dies wird zu offtopic.
 
Mal pragmatisch ...

Das Problem wird sich (aus heutiger Sicht) nicht lösen lassen - zumindest nicht kurz-/mittelfristig und durch den Gesetzgeber schon gar nicht.
Btw und ganz unabhängig von Studenten auch nicht mit Mindestlöhnen und so'n Kram - Schwarzarbeit läßt grüßen. Klar erwischt man hier und da einen, die meisten Fälle bleiben aber unentdeckt.

Und ich glaub auch nicht, dass wenn das Studium zu 100% finanziert wird, keine Studiengebühren erhoben werden etc., es keine oder wesentlich weniger Studenten geben würde, die sich dann trotzdem noch was hinzuverdienen wollen - dann vielleicht sogar noch zu viel niedrigeren Preisen oder noch mehr Umsonst-Praktika.

Solange es Menschen gibt, die für weniger Geld arbeiten, ob nun Studenten, Schüler oder andere Personengruppen, als andere (es sich ggf. leisten können) wird es diese Jobs geben und natürlich auch Auftraggeber, die danach suchen.
Warum auch nicht? Gibt es aus unternehmerischer Sicht einen vernünftigen Grund, einen teureren Dienstleister zu beauftragen, vorausgesetzt ein günstigerer macht es genau so gut?

Auch wenn es mir persönlich nicht gefällt (die sollen gefälligst alle _mich_ beauftragen! :p ) - das ist einfach so.
Und da sollte sich übrigens auch jeder von uns nicht von ausschließen. Suchen wir nicht alle für etwas, das wir uns zulegen wollen, nach dem günstigsten Angebot, ganz ungeachtet ob davon nun der hiesige Markt (und damit unsere potentiellen Auftraggeber) profitiert oder nicht?
Normalerweise jedenfalls und genau so verständlich. Aber es ist letztendlich das gleiche, wie wenn ein Auftraggeber nach der günstigsten Möglichkeit am Markt sucht.

Im Grunde gibt es nur vier wirksame Hebel:
- Qualität bieten, die Studenten oder andere, die günstiger arbeiten, nicht bieten können (könnte ggf. schwierig werden - manche sind schon ziemlich gut)
- Service, Erreichbarkeit, Flexibilität, Zusatznutzen bieten
- neue Möglichkeiten erschließen - eben die Nase vorn haben
- den Markt hierzulande wieder in Schwung bringen, so dass es für alle reicht.

An den ersten dreien können wir ständig selbst ziehen - müssen die aber auch _verkaufen_ können. Am vierten können wir zumindest mitziehen und ist eine langfristige Sache.

Jammern hilft jedenfalls nichts ;)

Gruß
Rena
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem dabei ist, dass die meisten Studenten die Arbeit eben nicht so gut machen. Sie sind einfach nur billiger und viele Arbeitgeber lassen sich darauf ein, weils eben billiger sind. Hinterher regen sie sich dann oft auf weil eben die Qualität nicht ihren Wünschen entspricht.

Ein hauptberuflicher Programmierer tut sich schwer seinen Preis durchzusetzen, auch wenn der Arbeitgeber dafür eine bessere Lösung bekommt.

Viele derjenigen die ein Produkt für einen Kunden so neben dem Studium programmieren, haben nichtmal die notwendigen Informatik-Grundkenntnisse um solche Projekte überhaupt sauber abwickeln zu können.

Im Endeffekt hat der Kunde dann sein Produkt zu einem günstigen Preis erhalten, sobalds aber um Erweiterungen geht, wirs schwierig und aufwendig. Warum? Weil eben viele solcher Nebenbei-Programmierer keine Ahnung davon haben, wie eine entwickelt werden muss, um leicht erweiterbar etc. zu bleiben. Ich kann hier nur auf sehr viele Threads verweisen, wo sich manche Programmierer schimpfen, aber zB von der OOP absolut nichts verstanden haben.

Und genau das ist das Problem. Jeder will zwar gute Qualität, einen sauberen Projektablauf, am besten mit Garantie und und und .. aber zahlen will das keiner. Immerhin gibts ja diese Studenten, denen man schnell was Gutes tut. Dass sich der Auftraggeber in vielen Fällen aber selbst etwas antut sieht er nicht (Nachfolgekosten etc.)
 
Meine etwas unbedarfte Meinung zum Ganzen, da ich selbst gerade im Übergang von Schüler zu Student stehe und somit 1. nicht objektiv bin und 2. ein wenig enttäuscht bin.

Für mich ist das Ganze eigentlich im Grunde eine Wertediskussion. Ein Großteil der Arbeitgeber ist bereits so materialistisch veranlagt, dass bestimmte "soziale" Komponenten wie Familie, Kinder etc. außer Acht gelassen werden. Dazu gehört in meinen Augen auch eine der Aussagen, die hier wohl als Grundproblem verstanden wird: Der Arbeitgeber sieht nur die geringeren Kosten für sich und nicht, dass jemand anderes, der den Job aufgrund höherer Verantwortung dringender bräuchte (wo wir wieder bei den sozialen Komponenten wie Familie, Kinder wären) geht deshalb leer aus, weil er gegenüber Schüler und Studenten - einseitig kostenorientiert gesehen - nicht konkurrenzfähig ist.
Das ist für mich aber nur ein kleiner Teil des Problems, das durch eine stark materialistisch und gewinnorientierte Haltung entsteht. Es gibt reichlich Abhandlungen darüber, wie sich die Wirtschafts- und Lohnstrukturen in den letzten 200 Jahren geändert haben von einer Großfamilie zu unserer heutigen Arbeitsstruktur, die nur einen kleinen Ausschnitt sieht. Keiner fragt danach, ob eine Familie zu ernähren ist, ob derjenige evtl. kranke Eltern zu pflegen hat usw. usf. Jeder sieht nur seinen Blickwinkel, das was ihn bewegt und betrifft. Leider fällt mir das auch etwas in dieser Diskussion auf. Wäre schön, wenn man auch die andere Seite etwas differenzierter betrachten könnte und eine Verallgemeinerung a la "Der Schüler arbeitet und deshalb sitzen seine Eltern auf der Straße", die für mich nicht unbedingt den Regelfall darstellt (Bsp: Eltern sind Lehrer, Ärzte, Juristen, Biologen, Philosophen, Theologen, Physiker, Chemiker...), somit vermeidet.
 
Edemund hat gesagt.:
Wäre schön, wenn man auch die andere Seite etwas differenzierter betrachten könnte und eine Verallgemeinerung a la "Der Schüler arbeitet und deshalb sitzen seine Eltern auf der Straße", die für mich nicht unbedingt den Regelfall darstellt (Bsp: Eltern sind Lehrer, Ärzte, Juristen, Biologen, Philosophen, Theologen, Physiker, Chemiker...), somit vermeidet.

Mit Verlaub... eine Gesellschaft besteht nicht nur aus "Intelligenzlern"...irgendwer muss auch produzieren, was konsumiert wird.

Zum Thema Arbeitgeber:
Im Endeffekt haben die keine Wahl. Um Konkurrenzfähig zu sein, müssen sie zu den selben Kosten produzieren, wie ihr Konkurrent. An das soziale Gewissen von Unternehmern zu appelieren, damit ist Herr Clement kürzlich ja schon auf dem Bauch gelandet.
Ein Unternehmer will vorrangig maximalen Gewinn, das ist sein Job.

Daher finde ich, dass dieses Problem nur vom Gesetzgeber zu lösen ist, indem Schüler/Studenten die selben Lohn(neben)kosten verursachen wie Angestellte.
Solange das nicht gegeben ist, sehe ich da keinen Ausweg.

Ich wüsst auch nicht, was es da differenzierter zu betrachten gibt:
Schüler/Studenten sollen lernen... Arbeiter/Angestellte sollen arbeiten.

Ach ja... es ist mir übrigens wurscht, wenn ein Schüler jobben gehen muss, um Handyrechnung, Klamotten und Partys zu finanzieren... es gibt genug Leute, die tiefgreifendere Probleme haben, und dazu gehören bestimmt nicht Ärzte, Lehrer und Juristen.
 
Ich wollte eigentlich nur die andere Seite zeigen, da die eine Hälfte der Medallie ja schon zu Genüge betrachtet wurde. Dass die Gesellschaft nicht nur aus o.g. Leuten besteht ist sogar mir klar.

Schüler/Studenten die nur lernen ohne jegliche finanzielle Basis werden nicht weit kommen, es sei denn ich habe bis jetzt die ganzen Autodidakten um mich herum geflissentlich übersehen, genausowenig wie ein Arbeiter/Angestellter mit reiner Arbeit ohne jegliches Lernen glücklich wird, wobei wir bei differenzierter Betrachtung und meiner Bitte bzgl. Verallgemeinerungen angekommen wären.

Nehmen wir mal an, der Staat würde das ganze Gesetzlich wirklich regeln, so dass Schülern/Studenten ihr Kostenvorteil entzogen wird, so ist es ihnen gleichzeitig - bis auf einen sehr begabten, kleinen Prozentsatz - fast unmöglich, eine Arbeit zu finden bzw. die wenigen Plätze, die dann noch für sie geeignet sind, sind hoffnungslos überlaufen, weil sie in den anderen Bereichen (Qualifikation, Können etc.) einfach nicht genug bieten können. Ob dann jedoch das Mehr an Broterwerb der Eltern dann noch ausreicht, diesen Leuten Studium/Ausbildung zu finanzieren, ist die andere Frage. Es könnte also sein, dass eine solche gesetzliche Regelung Probleme im Bildungsbereich mit sich bringt, was eigentlich nur zeigt, dass die ganze Sache ein "Hin- und Herschieben" des schwarzen Peters ist und ein jeder nur Abwägt, wer die Last eher tragen kann und wem sie eher zuzumuten ist. Somit greifen wir Symptome an, aber nicht die Wurzel, die offensichtlich auch so stark verankert ist, dass jeder Versuch, sie auch nur zu nennen, schon als idealistisch und unrealistisch angeprangert wird.

In der Hinsicht bin ich einfach ein noch zu stark ideell veranlagter Mensch, weil ich auch noch nicht sonderlich viel Lebenserfahrung ansammeln konnte und wahrscheinlich noch sehr blauäugig an gewisse Dinge herangehe. Deshalb auch mein im erster Post erwähnter Hinweis, dass meine Meinung wohl nicht allumfassend und fundiert sein wird :)

Und um nun nochmal zu den Verallgemeinerungen zurückzukehren: Ich als zweifaches Lehrerkind ziehe mich jetzt wieder in meinen sorglosen Sozialschmarotzerstatus zurück und verfolge meine drei Lebensziele: Handyrechnungen begleichen um mir alle zwei Minuten ein kuschliges neues Logo zu leisten, Partys feiern, damit ich mir den Kopf wegdröhnen kann und nicht zu vergessen, immer die neuen Markenklamotten einkaufen um auch ja angesagt zu bleiben. Schöne neue (Schüler-)Welt - oder etwa nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück