Verfasst Di 23.01.2007 15:23
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O.k. ich glaube hier müssen wir mal ein bisschen differenzieren, sonst reden wir aneinander vorbei. Das Auflösungsvermögen des menschlichen Auges ist eine winkelabhängige Funktion. Die Größe des Bildes spielt also keine Rolle, sondern höchstens die größte gleichzeitig als scharf wahrnehmbare Fläche.
Das maximale Auflösungsvermögen bei feinen Strukturen liegt von anderen Parametern abhängig bei bei ca. 0,3-1´ (Bogenminute) gegeben, wobei die Situation auch steradiantisch, also als Raumwinkel vorstellbar ist. 60´ entsprechen 1°. Also ist 0,3´=1/200 und 1´=1/60 Grad
Wenn wir der Einfachheit halber mal von einem Betrachtungsabstand von 2m (entspricht 2000mm) ausgehen und annehmen, dass die Licht- sowie Kontrastbedingungen als nicht ideal anzusehen sind und deshalb das Auflösungsvermögen bei sehr optimistischen 0,3´ liegt, können wir mit den Kathetensätzen berechnen:
tan(alpha)=Gegenkathete/Ankathete
Entsprechend sind uns "Alpha"=1/° und "Ankathete"=2000mm bekannt. Aufgelöst nach der Gegenkathete entspricht das:
tan(alpha) * Ankathete= Gegenkathete
tan(1/200)*2000mm= 0,17mm
Wenn wir zwei Objekte gerade noch unterscheiden können, die 0,17mm auseinander liegen (so definiert sich Auflösung), dann muss die Auflösung 58,8 L/cm betragten, denn:
1/0,017mm=58,8L/cm
Daraus folgt: Bei einem Betrachtungsabstand von 2m kann man auch unter optimalsten Bedingungen ein 60er Raster nicht mehr sehen. Aufgrund der praktischen Situation (keine ideale Ausleuchtung, keine optimalen Kontraste, kein optimales Auge...) wird eine empirisch sinnvolle Auflösung eher bei:
1/(tan(1/60)*2000*10)= 17 L/cm liegen, entsprechend einem 17er Raster.
Die Bildauflösung muss entsprechend des Shannonschen Informationstheorems bei dem doppelten der Ausgabeauflösung liegen.
Mit dieser Rechnung ist hoffentlich mal diese ewige Diskussion geklärt.