Ich persönlich würde viel Wert auf den sinnvollen Einsatz von Einheiten legen. Das habe ich in der Form noch in keinem Echtzeitstrategiespiel erlebt, so daß es mir im Gedächtnis hängen geblieben wäre.
Beispiel C&C 1 (gilt dann ziemlich genauso für Total Annihilation, Starcraft, Warcraft 3 und was da noch so alles rauskam):
Am Anfang bastel ich die einfache Infanterieeinheit (in diesem Fall Schütze mit Gewehr). Sobald jedoch erstmal Panzer oder gar Helikopter zur Verfügung stehen, werden die simplen Infanteristen nicht mal mehr mit einem müden Ar***runzeln angeschaut.
Da empfand ich Fantasy General als extrem geniales Gegenbeispiel - wenn es auch kein Echtzeit- sondern Rundenbasiertes Strategiespielchen war. Wer da die leichte Infanterie ignoriert hat und sich nur schwere Panzereinheiten zulegte, war ab dem 4. Teil der Kampagne ziemlich gnadenlos verratzt. Klar, schwer gepanzerte Kavallerie macht auf offenem Feld so ziemlich alles platt, was zuckt. Aber in dem Spielchen war es herrlich umgesetzt, daß eben in
unebenem Gelände die leichtesten Einheiten (leichte Infanterie, Plänkler) massive Vorteile bekamen und so den schweren Kavallerieeinheiten einen Hinterhalt nach dem anderen legen konnten.
Wie gesagt: In der Form habe ich das noch in keinem Echtzeitstrategiespielchen erlebt. Ein simples "Hügelauf rennen verlangsamt die Einheit" wie in den meisten Echtzeitspielen implementiert ist da einfach kein passender Ersatz für solche taktischen Finessen.
Was mich ansonsten an den handelsüblichen Echtzeitklötzen fast endlos annervt, ist, daß es noch keine KI (ohne zu cheaten) geschafft hätte, gegen das Standardvorgehen (Eingraben, Ressourcen abbauen, Einigeln, Produzieren, Produzieren, Produzieren, Gegner mit schierer Masse überrennen) eine Lösung zu finden. Wenn eine KI cheatet - logisch, dann macht sie mich nieder. Und das "Spiel" wird schneller deinstalliert, als es "game over" sagen kann. Aber wenn die KI fair spielt, dann kommt sie dauernd und permanent mit viel zu klein dimensionierten Einheiten an und schickt die nach und nach in meine extremen Befestigungsanlagen. Ich brauch mich nicht drum kümmern und produziere Einheiten, bis das Speichermanagement an seine Grenzen gelangt. Irgendwann mache ich dann die Tore auf und überrenne alles, was es auf der Karte gibt. Funktioniert so bislang in über 80% der handelsüblichen Spielchen.
Als löbliche Ausnahme sehe ich da die beiden MechCommander-Teile an, bei denen es zwar auch etwas Resourcenmanagement gab (mit Aufbau von Artilleriegeschützen, Reparatureinheiten etc.). Aber die Resourcen waren stark eingegrenzt und von daher musste man sich schon richtig überlegen, was man machte.
Zu guter Letzt ist mir die Grafik nicht nur großteils sondern wirklich komplett schnuppe. Wenn ich Grafikorgien haben will, dann ziehe ich mir den nächsten x-beliebigen Egoshooter von der Stange rein. Aber wenn ich ein Echtzeitstrategiespiel zocke, dann erwarte ich auch
Strategie. Wenn die nicht stimmt, dann können mich auch die megatollsten Super-DirectX 10-Partikeleffekte auf 2048x1600 nicht beim Spiel halten. (Auch hier ein wunderbares "Igitt"-Beispiel: Warhammer 40k. Die Grafik war echt toll. Aber das Spiel dermaßen brunzlangweilig, das war furchtbar. An jeder Ecke: Vier Marines auf Wache mit Geschütz und - sobald verfügbar - einen Panzer hin. Fertig. So sah im Prinzip das ganze Spiel aus. Aber die Grafik war toll.
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Ich habe es nur ein einziges Mal gespielt.)