Hmm, also Sphyxi, deine Theorie mit den Teilchen kam mir etwas komisch vor, deswegen hab ich mal ne Runde recherchiert.
Das erste mathematische Modell für Zeit und Raum hat Isaac Newton in seinem Werk Principia Mathematica formuliert. Danach sind Zeit und Raum voneinander getrennt, und die Zeit hat die Form einer Linie, die sich unendlich weit in die Vergangenheit und die Zukunft ausdehnt. Diese Theorie wurde aber schon sehr bald kritisiert, liefert sie doch keine Erklärung warum das Universum sich nicht schon längst zu einem absolut homogenen Gleichgewicht entwickelt hat, was in einer unendlichen Zeit früher oder später eintrifft, bzw schon unendlich lange eingetreten sein muß.
1915 hat Einstein ein völlig neues Modell ins Spiel gebracht, die allgemeine Relativitätstheorie (aRt). Mittlerweile wurden ein paar Bänder und Schleifen hinzugefügt, aber die Basis bildet immer noch die aRt.
Die aRt verbindet die vierte Dimension, die Zeit, mit den drei Raumdimensionen, das Ergebnis ist die sog. Raumzeit. Das zwingende Resultat ist: man kann nicht die Zeit unabhängig vom Raum manipulieren. Die Gravitation ist z.B. ein Resultat der Krümmung des Raum-Zeit-Gefüges (das bekannte Gummituchmodell), große Masseansammlungen verbiegen die Raumzeit wodurch Objekte die sich geradlinig in der Raumzeit bewegen, sich für uns auf Bahnen bewegen die wir mit den Gravitationsgesetzen errechnen können.
Somit wird aus dem einst passiven Element des Hintergrunds aus Raum und Zeit ein aktives, das in dynamische System des Geschehens mit einbezogen werden muss. Somit wird die Frage , was in der unendlichen Zeit vor der Entstehung des Universums passiert ist, hinfällig, da Zeit und Raum nicht unabhängig vom Universum existieren können und umgekehrt.
Es gibt mittlerweile eine Menge mathematischer Modelle wie die elfdimensionale Supergravitationstheorie, einer Mischung der String-Theorie und der Branen-Theorie, die die beobachtete Besonderheiten zu erklären vermögen, aber so raffiniert die Modelle auch werden, die Zeit fließt nach wie vor nur in eine Richtung.
Aber was wäre, wenn die Zeit zwar nur in eine Richtung fließt, aber sie Schleifen und Abzweigungen aufweist? Der Mathematiker Kurt Gödel stieß im Rahmen der allgemeinen Relativitätstheorie 1949 auf eine "neue" Raumzeit, die den theoretischen Gedanken beinhaltet, die physikalischen Gesetze könnten solche Zeitreisen tatsächlich zulassen. Gödel hatte sich seinen Ruf als Mathematiker durch die Entwicklung der sog. "Unvollständigkeitstheorie" erworben, die besagt, daß es unmöglich ist, alle wahren Aussagen zu beweisen, selbst wenn man diesen Versuch auf das unüberschaubare Feld der Arithmetik beschränkt. Diese Theorie könnte sich, wie die Heisenbergsche Unschärferelation, als grundlegende Begrenzung unserer Fähigkeiten, das Universum zu verstehen und vorherzusagen herausstellen, dies ist allerdings bisher noch nicht eingetreten. Auch Gödels Raumzeit wurde mittlerweile argumentativ entkräftet, doch es wurden noch zwei - plausiblere - Raumzeiten entdeckt, die Zeitreisen theoretisch Zulassen. Der einzige Haken an der Sache: Die eine befindet sich im inneren eines rotierenden schwarzen Loches, die andere enthält zwei kosmische Strings die sich mit hoher Geschwindigkeit aneinander vorbeibewegen. Die Raumzeit der Gödelschen Lösung und der kosmischen Strings weist derart gekrümmte Anfangszustände auf, daß mit ihr Reisen in die Vergangenheit stets möglich wären. Um diese Theorie für eine praktische Anwendung nutzbar zu machen, müßte man allerdings in unserer Raumzeit stellen finden die eine ausreichend starke Krümmung aufweisen. Wenn wir das Gummituchmodell erneut bemühen, dann ist eine Faltung erforderlich, die zwei Abschnitte des Gummituchs parallel über- bzw. untereinanderführt, so daß daß man sie mit einem Sprung von Ebene zu Ebene erreichen könnte. Wenn man die entsprechenden Sprünge schafft, könnte man sich von und zu beliebigen Punkten in der Raumzeit bewegen. Diese Verbindungen nennen sich Wurmlöcher bzw. nach ihren Erfindern Einstein-Rosen-Brücken. Dummerweise haben diese Wurmlöcher nur extrem kurze Lebensdauern, so daß kein Raumschiff sie passieren könnte ohne an den Singularitäten zu scheitern zu denen sich die sterbenden Wurmlöcher verengen. Allerdings hat man die Vermutung daß durch ausreichend hoch entwickelte Technologien Wurmlöcher länger offengehalten werden könnten. Aber auch diese Sache hat wieder einen großen Haken. Normale Materie krümmt die Raumzeit in positiver Weise, wie die Oberfläche einer Kugel. Um jedoch Reisen in die Vergangenheit bewerkstelligen zu können, müßte man die Raumzeit negativ krümmen, so wie das Innere einer Schüssel. Dazu bedarf es aber Materie mit negativer Energiedichte. Glücklicherweise haben wir die Gesetze der Quantenmechanik, die es zulassen daß an gewissen Stellen Materie mit negativer Energiedichte existiert, so lange sie an anderen Stellen durch Materie mit positiver Energiedichte ausgeglichen wird. Durch eine ausreichend fortschrittliche Technologie wäre soetwas möglich (Stichwort: Casimir-Effekt).
To be continued...