Voyager 1 am Rande unseres Sonnensystems

Original geschrieben von Vincent
Ich finde die Vorstellung witzig, dass diese Sonde eventuell die ganze menschliche Zivilisation überlebt...

Ich muss da jetzt irgendwie an einen gewissen, mir sehr sympathischen ;), Marvin denken der sogar älter als das komplette Universum geworden ist. ^^
 
Rein von der Energiedichte hast du recht, aber Voyager hat auch Bilder von der Sonne gemacht - Ein halbes % unserer bekannten Sonnenscheibe (Fläche) macht nicht mehr den gewohnten Eindruck. Eine gut gemachte Astroaufnahme eines hellen Sterns kommt der Sache schon näher.

In Sachen Lichtstrom kannst du an eine Halogenleuchte hier und eine LED dort denken.

diese Stelle ja auch als den Randbereich des Sonnensystems

An der Stelle, an der Voyager I jetzt ankommt ist der Sonnenwind etwa gleich stark wie die sonstigen Materieströme/Hintergrundstrahlung unserer Galaxie
 
Original geschrieben von Robert Martinu
...
Ionenantriebe halten auch nicht ewig, zum Ausgleich hat Voyager einiges an Enrgie von Jupiter und Saturn bekommen (die Swingbys).
Abgesehen davon sind (annähernde) Hohmanntransfers einfacher zu berechnen als die Flugbahn für ein Ionentriebwerk. :)
...
Klar das auch da irgendwann der Treibstoff aus geht, aber ich dachte da eher an die größere Geschwindigkeit gegenüber den Verbrennungstriebwerken, einmal beschleunigt kannst den Antrieb ja abschalten.
 
Rein von dem Standpunkt sind Ionenantriebe sogar im Nachteil, der Schub = Masse * Geschwindigkeit des ausgestossenen Treibstoffes, nur um doppelt so viel Treibstoff zu beschleunigen brauchst du doppelte Energie, um den gleichen Schub über die Ausstossgeschwindigkeit zu bekommen die Vierfache. Dazu kommen die Gravitationsverluste durch suboptimale Transfers.

Ionentreibwerke machen nur Sinn, wenn du eine Energiequelle hast, die sich möglichst nicht in der Masse deiner Sonde niederschlägt. Also entweder Solarzellen (die im erdferneren Raum nicht mehr funktionieren und noch dazu Probleme mit der Alterung haben; Halbleiter und harte Strahlung vertragen sich nicht) oder eine nukleare Energiequelle (die ist politisch nicht so einfach, das kommt davon, wenn die Verantwortlichen nicht wissen, worüber sie entscheiden)
 
Der Vorteil vom Ionenantrieb wäre die Geschwindigkeit, du musst nicht mehr Jahrzehnte warten bis die Sonde da ist wo sie hin soll.
Die Energiequelle für den Antrieb und natürlich den Treibstoff braucht man ja nur am Anfang bis die Sonde Endgeschwindigkeit erreicht hat.
Aber das Problem mit der Energie am Rand des Sonnensystems hast du immer, weil man ja die Bordelektronik versorgen muss.
 
Also die Missionsprofile für eine mit Ionenantrieb ausgerüstete Sonde sehen ein brennen bis zum Eintritt in den Orbit des Ziels vor. Ohne Antrieb stell ich mir den Eintritt in den Orbit auch eher als Glücksspiel vor :)

Mit einem Ionentriebwerk nur am Anfang der Reise zu beschleunigen bringt die Energieausbeute für die Sonde in miserable Bereiche, die meiste Leistung landet dann im Treibstoff, der ausgestossen wurde. Sprich du brauchst eine schwerere Energiequelle, die du mitziehen musst.
Wenn man schnell auf die nötige deltaV kommen will nimmt man ein chemisches Triebwerk, bei dem bist du die überflüssige Masse dann wenigstens los.
 
Wobei der Artikel inhaltlich nicht besonders genau ist. Zum Beispiel hat Smart-1 keinen konventionellen Ionen- sondern einen Halleffekt-Antrieb (statt einem rein elektrischen Feld wird eine Mischung aus elektrischem und magnetischem Feld verwendet).
 
Zurück