Also ich denke um die Frage wirklich zu klären muß man ein bißchen weiter ausholen.
Prinzipiell gibt es zwei optische Farbmodelle:
1. Das additive Farbmodell (RGB)
Das additive Farbmodell besteht aus den drei Farben Rot, Grün und Blau (RGB) wenn man diese Farben übereinanderprojeziert, so
addieren sie sich zu weiß. Nach diesem Prinzip arbeiten alle Monitore, Scanner, Belichter oder Projektoren. Zunehmende Farbintensität macht das Bild heller. Üblicherweise wird in der digitalen Computergrafik in 256 Dichtestufen pro Farbe gemessen, wodurch sich 16,7 Mio. verschiedene Farbwerte bilden lassen. Dieses Modell kommt der wirklichen visuellen Auffassung schon relativ nahe.
2. Das subtraktive Farbmodell (CMYK)
Das subtraktive Farbmodell funktioniert genau umgekehrt. Hier werden die drei deckenden, subtraktiven Grundfarben in unterschiedlichen Dichten übereinandergedruckt, wodurch sich unterschiedliche Farbwerte ergeben. Je intensiver die sich überlagernden Farben, desto dunkler wird das Ergebnis. Und wenn man die drei Grundfarben von einander subtrahiert, sprich wegläßt, dann ensteht weiß - bzw. das Papier bleibt weiß. Diese drei Grundfarben sind Cyanblau, Magenta und Gelb(Yellow). Da dieses System aber nur in der Theorie exakt funktioniert und bei 100%iger Deckkraft aller drei Grundfarben kein tiefes Schwarz sondern nur ein matschiges dunkelbraun entsteht, hat man noch K als Schwarzwert dazugenommen, was den Druck billiger, qualitativ besser und stabiler macht, da man statt 3 Farben in maximaler Intensität nur eine Farbe drucken muß. Allerdings wird dafür ein weiterer Arbeitsschritt nötig, der sog. Unbuntaufbau oder Grey Component Replacement (GCR). Mittlerweile vollautomatisch durchgeführt, werden hier die Grauwerte aus den CMY-Mischfarben in K-Werte umgewandelt.
Wer am PC Bilder für Webdesign, Präsentationen o.Ä. bearbeitet, hat im Allgemeinen nicht viel mit CMYK zu tun. Ein weiterer Nachteil von CMYK ist die oft nur mittelmäßige Farbechtheit. Deshalb wird vielfach mit mehr als nur vier Farben gedruckt, man fügt dann noch einen extra Druckgang z.B. mit der exakt fertig angemischten Firmenfarbe an. Kunstrepros werden mit bis zu 17 verschiedenen Prozess-Farben gedruckt. Der Nachteil: billig ist das sicherlich nicht.
Wichtig: Wenn einmal aus dem RGB in den CMYK-Modus konvertiert wurde, gibt es kein zurück mehr! Durch die Konvertierung gehen fast ein viertel der Farbwerte den Bach runter. Und das ist auch genau der Grund, warum RGB-Farben auf dem Monitor immer intensiver und leuchtender aussehen als dann Später im Druck. Deswegen gibt es Skalenbücher in denen man die CMYK-Werte fertig gedruckt nachschlagen kann und Color-Management Systems deren Zweck es ist, die Farbdarstellung aller ans System angeschlossenen Komponenten zu vereinheitlichen, so daß das eingescannte Resultat fast exakt die Farben der Vorlage aufweist, auf dem Monitor gut aussieht, und nach dem Druck wieder genauso. Aber das ist sozusagen eine Kunst für sich.
Das beste Farbmodell ist btw. Das LAB-Farbmodell. Allerdings ist es ziemlich schwierig zu verstehen, da es nur zwei Farbkanäle gibt, die Mischungsverhältnisse der beiden Farben decken das gesamte Spektrum ab, und einen Lumineszenz-Kanal, der die Helligkeit angibt. Dieses Farbmodell umfaßt nicht nur mit Abstand den größten Farbraum, es kommt auch der tatsächlichen Wahrnehmung des Auges sehr nahe und bietet durch den separaten Lumineszenzkanal gute und vor allem sehr selektive Korrekturmöglichkeiten. Photoshop zum Beispiel macht führt alle Farbkonvertierungen mit einem Umweg über den LAB-Farbraum durch, um eine einigermaßene Farbtreue auch bei Konvertierungen von RGB nach CMYK gewährleisten zu können.
Ich hoffe das klärt die Angelegenheit ein bißchen...
Kaprolactam