Da liegst du ziemlich daneben

Was ist ein Gra?

Also,

semantisch betrachtet ist Grafik-Design das Gestalten von Visueller Information.

Die Rechtfertigung für den Studiengang Grafikdesign findet man, so denke ich, wenn man es analog zum „Industrial Design“ betrachtet. Im Industrie-Design – so hab’ ich mich belehren lassen, muss immer die Gratwanderung zwischen Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Ästhetik bewältigt werden. Ein Toaster taugt nichts, wenn er unpraktisch zu bedienen ist. Ebenso wenig taugt er, wenn er zu teuer oder so hässlich ist, dass ihn keiner haben will.
Der Grafik-Designer hat die Aufgabe, Information visuell zu optimieren, so dass die Zielgruppe mit größtmöglichem Erfolg die „Message“ aufnimmt und verinnerlicht. Und hinter der Message steht immer eine oder eine Gruppe mit bestimmten Interessen. Die häufigste Message lautet wohl sicherlich „KAUF MICH“. Sie wird aber immer indirekt trasportiert. Immer werden wir als Betrachter manipuliert. Wir wollen dann auch ein so orgastisches Erlebnis haben, wie es uns das Magnum-Eis-Plakat verheißt oder auch so Erfolgreich sein, weil wir ein Status-Symbol wie einen BMW unser Eigen nennen. Der Grafik-Designer versteht sich also darauf, die Betrachter nach den Regeln der Bedarfsweckung zu packen und in eine erwartete Richtung zu manipulieren. Und sein zuerst einmal wirklich handwerklich zu nennendes Potential – gut zeichnen, fotografieren und visualisieren zu können - hilft ihm dabei. Sich damit zu beschäftigen, welche gestalterischen Techniken es gibt und welche wahrnehmungstechnischen und psychologischen Mechanismen sich beim Betrachter abspielen erweitert seine Möglichkeiten, eine Message zu transportieren.
Somit sehe ich Gestaltungs-Tutorials nicht als Rezept zum phantasielosen Nachbacken, sondern als Inspiration und Hilfestellung, meine Ideen umzusetzen. Ich kann keinen Wald malen, wenn ich nicht weiß, wie man einen Baum zeichnet.
Ich finde es aber auch schwierig, den Begriff der „Kreativität“ greifbar und somit bewertbar zu machen. Mann kann jedoch versuchen, zu kategorisieren und abzustufen. Wenn der gewählte Weg des Designs seinen Zweck verfehlt, das Plakat also niemanden anspricht, dann mag der Designer eine vielleicht hübsche oder bunte Idee gehabt haben, aber das fertige Bild erfüllt nicht die gestellte Aufgabe.
Kreativität finde ich immer anerkennenswert. Es gibt für mich da kein gut oder schlecht – höchstens hässlich ;)
 

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mit rumprobieren...

... sammelt man ideen, wenn man seine bilder durch rumprobieren erstellt ist man selbst schuld.

Natur, Natur gibt uns die Regel. Schau hinaus. Ist da was haesslich von den Farben her oder der Form? auch wenn es uns manchmal so vor kommt, ist es doch logisch und die natuerliche schoenheit.

Design ist nur ein nutznieser dieser erkenntnisse. ratet mal warum das muenchner olympia stadium in form eines spinnetzes hat? strukturstabilitaet, und aestetik. warum mutter natur wegschmeissen, wo wir soviel von ihr lernen koennen.

Zum ausprobieren, Neubier ding, weil die nicht wissen wie sie ihre Vorstellungen realisieren koennen. Vorschlag, macht mit PS nur das was ich auch mit Hand machen koennt bis ihr wisst wie ihr eure Vorstellungen genauso realisieren koennt, wie ihr sie euch anfangs gedacht habt.

Tilman
 
na ja tilman da...

kann ich dir nit ganz zustimmen, ich denke rumprobieren, ist eine tatsache, die man nicht auseracht lassen darf. denke mal daran, wieviel erfunden wurde, weil irgendwer, irgendwann mit einer idee etwas ausprobiert hat und dann etwas ganz anderes gefunden hat...

genauso verhält es sicht mit der materie der kunst... rumprobieren gehört dazu und auch auf dem papier probiert man rum. außerdem lernt man durch rumprobieren für spätere phasen, jeder steigt bei null ein, der eine kapiert es früher, der eine braucht länger.

eben kunst. der eine hats der andere nicht. aber ich denke, dass nicht nur kreativität dazugehört, auch wenn ihr die kunst gehört. wer nicht kreativ ist, hat nix da verloren. die technik ist auch etwas sehr wichtiges. man kann sich soviel verstellen wie man will, wenn man es nicht schafft es aufs papier zu bringen, ist es unsinnig. außerdem ist es nicht wirklich "Kunst", wenn man bilder nur durch rumprobieren macht, da kann man genauso blind farbe auf eine tapete werfen, das ist auch keine kunst.

zu der frage, ob man wirklich wissen muss, wie die komplimintärfarben sind, oder ob man wissen muss, wir groß der kopf von einem menschen zum verhältniss zum körper ist. doch sollte man schon, denke ich, aber eigentlich sollte man das auch durch sein gespür merken, ob das wirklich stimmt oder nicht. tilman hat schon recht, die natur ist von den farben und der form sehr perfektionistisch. aber dennoch muss nicht alles aussehen wie draussen. für jeden ist "kunst" etwas anderes und so sollte man die kunst auch leben!

so jetzt hab ich auch meinen senf dazugegeben!
 
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