CDI-Injektion vs. Instanzerzeugung mittels new

Hallo saftmeister,

mhh..

Code:
noch zu erwähnen wäre, dass der AS dem Client eigentlich kein Objekt sondern eine Referenz darauf zurück gibt. Diese Referenz stellt dann deine Schnittstellen-Deklaration (TheBeanRemote bean) dar.

Code:
TheBeanRemote bean = (TheBeanRemote) ctx.lookup("MrBean#com.coolstory.TheBeanRemote");

Also, ctx.lookup(...) gibt eine Referenz zurück? Ich hab in die Doku reingeschaut, lookup gibt eigentlich ein Objekt zurück. In diesem Fall das Objekt von der Klasse TheBean.

Ist das nicht so, dass es wirklich ein Casting von groß nach klein ist? Ich hab nämlich festgestellt, dass das geht:

Code:
interface Foo{
 void display();
 }

public class TestFoo implements Foo{

void display(){
 System.out.println(“Hello World”);
 }

public static void main(String[] args){
 Foo foo = new TestFoo();
 foo.display();
 }

}
 
Wenn also eine Referenz statt ein Objekt vom Typ Object als rückgabe rauskommt, dann haben wir ja in dem gesamten ausdruck eine referenz, die wiederum auf eine referenz zeigt? Es kommt mir wie C vor.

TheBean hat bsplweise 0000xx001 als Wert

Der Wert bzw der Inhalt von 0000xx001 ist 0000xx018

Der Inhalt von 0000xx018 ist dann wirklich das Objekt

Ist das was du meinst? Och jee, ich irre mich wieder****
 
Lass mal C weg, da würde ich es eher mit Pointern vergleichen. Im Prinzip ist in Java alles was kein primitiver Datentyp ist, eine Referenz. Sonst wäre Java nicht so schnell wie es ist ;-)

Daher kann man auch kein String-Objekt mit einem anderen String-Objekt vergleichen, in dem man die == Operatoren verwendet, sondern muss den "Umweg" über die equals-Funktion wählen. Sonst würdest du nur eine Referenz mit einer anderen Referenz vergleichen und das kann, muss aber nicht gleich sein, selbst wenn die Zeichenketten an sich identisch sind.

Das lookup() eine Referenz auf ein Objekt zurück gibt, solltest spätestens dann einleuchten, wenn du Methoden aufrufst, die Aktionen auf der Datenbank ausführen. Stell dir mal vor, du hättest jetzt einen AS, eine Bean im AS und einen Client, der außerhalb des AS operiert. Der Client fragt jetzt über JNDI-Lookup den AS nach einem Objekt das eine komplizierte Geschäftslogik ausführt, in dem es Operationen mit Datenbank-Tupeln durchführt und ein Ergebnis an den Client zurück gibt. Die Datenbank-Operationen können ja schlecht auf dem Client ausgeführt werden, da der ja gar keine Funktionen dafür hat, noch die Datenquelle kennt. Also wird die Geschäftslogik natürlich auf dem AS und nicht auf dem Client ausgeführt. Der Client bekommt über das Interface also die Referenz auf ein Objekt (Bean), das im Container liegt und führt dort die Interface-Methode aus.

So läuft das ab.
 
Ich glaube, du meinst es so wie ich es auch meine:
Die Variable bean hast als Wert die Speicheradresse 0000xxx001. Diese Speicheradresse hat auf der anderen Seite als Wert den Objekt vom Typ Object.

Bin grad unterwegs auf der autobahn.
 
Hallo saftmeister,

danke für die ausführliche Erklärung. Hätte ich vorher gewusst, dass Referenz = Speicheradresse eines Objekts ist, hätten wir uns den Java-Grundkurs sparen können :) Aber gut, jetzt weiss ich es zumindest. Zudem, es ist mir jetzt klar geworden, dass "EJBeans vom AS verwaltet" nicht nur vomgleichen erzeugt werden bedeutet, sondern auch noch dass Methoden auf diesem Objekt in der AS-Maschine ausgeführt werden. Ich nehme an, das heißt = Maschine wo AS drauf ist muss schon leistungsfähig sein.

Jetzt weiss ich auch, dass in jedem AS ein JNDI-System existiert. LDAP ist beispielsweise so ein JNDI-System. Desweiteren kann man Resourcen mittels Java-JNDI-API ansprechen, da diese Resourcen vom AS mit Hilfe des JNDI-Systems verwaltet bzw. gespeichert werden. In unserem Beispiel verwendeteten wir die Methode lookup, um ein Objekt einer EJBean zu erzeugen. Darauf bauen wir dann Methoden bzw. Geschäftslogiken.

Meine ursprüngliche Frage war ja, warum wir so ein InitialContext-Objekt brauchen, um auf EJBeans(-Objekte) zu kommen. Ich verstehe das so:
Resourcen vom AS werden mit Hilfe des JNDI-Systems verwaltet. Methoden auf einem JNDI-System lassen sich nur im Rahmen eines vorhandenen Initial-Kontextes ausführen(ich weiss zwar nicht warum das so ist, aber ich glaube, ich kann mit diesem Unverständnis leben), lookup ist beispielsweise so eine Methode. Entsprechende Umgebungsinformationen werden vorbereitet und aschließend als Parameter bei der Erzeugung vom InitialContext-Objekt. Dies ist nötig, weil wir ja das JNDI-System eines bestimmten AS ansprechen wollen.

Ich bin dankbar für korrigierende Kommentare, falls es noch Denkfehler gibt.

Viele Grüße aus Rheinland,

Eure Ratna
 
LDAP ist kein JNDI. JNDI gibt es nur in Java, es heißt ja "Java Naming and Directory Interface". JNDI ist eine API. LDAP ist ein Protokoll, und nur auf logischer Ebene mit JNDI verwand. LDAP gab es schon vor JNDI. Ich wollte damit keine Verwirrung stiften, als ich DNS in Spiel gebracht hatte, dachte mir, es vereinfacht die Sache. JNDI hat mit DNS oder LDAP nichts gemein.

Eine Maschine, die einen AS beherbergt, kann, muss aber nicht leistungsstark sein. Einen AS kann man wie eine Cloud auf mehrere Rechner verteilen. Daher gibt es bei Beans auch das sog. Local- und das Remoteinterface.

Du brauchst für die Namensauflösung bzw. -Binding einen Dienst, der durch die Context-API bereit gestellt wird. InitialContext ist dabei die Referenz- (oder auch Basis-)Implementierung für das Context-Interface. Ich würde dieses Unverständnis nicht stehen lassen wollen ;-)
Context ist hier "einfach" die Bezeichnung für den Teil, der die Auflösung oder das Binding vornimmt. Vielleicht liest du noch mal die API-Doku für Context nach, statt für InitialContext.
 
Hallo saftmeister,

danke für die Klarstellung.

Es waren so viele Informationen, ich kam ein bisschen durcheinander, aber ich glaube, ich habs jetzt:

Du hast natürlich Recht, JNDI ist nur eine Java-API. Diese API kann man Gebrauch machen, um viele verschiedene Protokoll-Implementierungen "anzusprechen". LDAP ist beispielsweise so ein Protokoll; konkrete LDAP-Implementierungen sind beispielsweise OpenLDAP oder Active Directory.

Es gibt weitere Protokolle, wie Du auch schon erwähnt hast, beispielsweise das DNS-Protokoll.

Man kann jedenfalls mit Hilfe der Java-API all dieser Protokoll-Implementierungen "ansprechen".

Nun wollte ich wissen, welches Protokoll verfolgt Glassfish bzw. WebLogic bzgl. Naming Directory Service. Ich habe soeben gegoogelt, anscheinend kann man frei wählen, das alles wird vom AS unterstützt?

Zum Thema (Initial)Context im Zusammenhang mit Naming Directory Services:
Man braucht also für die Namensauflösung bzw. -Binding immer ein Kontext-Objekt, deren Klasse das Interface Context implementiert. Egal was für ein Protokoll das Namensauflösungs bzw. -Binding-System hat. Zum Beispiel:
Um OpenLDAP anzusprechen brauchen wir ein Kontext (Java hat sogar InitialLdapContext dafür)

Jetzt weiss ich zumindest, WIE die Sache zwischen Context, Namensservice und JNDI funktioniert.

Ich hoffe, es hört sich gut an. Och jee, viel gelernt in den letzten 20 Stunden, das auch noch während Feiertage. Dir ganz vielen Dank.

Viele Grüße aus Rheinland,

Eure Ratna:)
 
Leider kann ich weder zu Glassfish noch zu Weblogic irgendwas mitteilen, was dir weiter hilft, da ich weder den einen noch den anderen kenne oder benutzt habe. Ich "kenne" JBoss AS bzw. Wildfly. Kenne deswegen in Anführungszeichen, weil ich mich damit bei weitem nicht so gut auskenne, wie ich es gern hätte ;-)

Prima an Java und dessen API ist, dass es platform- und sogar produkt-unabhängig ist, und man ggf. trotzdem irgendwie helfen kann.

Grundsätzlich verhält sich die Sache mit dem Kontext so wie du es beschrieben hast. Und ja, man kann mit JNDI viele verschiedene Namensdienste in Anspruch nehmen. Was du allerdings vorhast, ist in der AS-Welt relativ einfach, straight und wird permanent so eingesetzt: Objekt-Zugriff auf Geschäftsbeans. Dafür braucht es nicht mehr, als den Standard InitialContext und dessen statische lookup()-Methode sowie gebundene (binded) EJBs. Das erledigt der AS für dich, sofern du deine EJBs richtig annotierst und mindestens EJB 3 einsetzt (welcher Teil eines jeden heute verfügbaren AS sein sollte).

Ich kann allerdings vollkommen nachvollziehen, dass das Thema anfangs etwas frustrierend und unübersichtlich ist, man muss erstmal hinter die Logik steigen. Es freut mich, wenn du da voran kommst, das ist schließlich das Ziel dieses Forums. Und eines Tages kannst du selbst den Fragenden hier Rede und Antwort stehen :-) Und natürlich kann auch ich noch ne Menge dabei lernen ;-) Freue mich schon darauf, wenn du hier Fragen zum Thema Entities, Transaction Management, Messaging und dergleichen stellen wirst. Ich bin mir fast sicher, dass diese Themen auch noch kommen werden.

Grüße aus dem Mainland.
 
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