3D Stereokamera/-film in Cinema 4D

Ich habe im Grunde genommen auch keine Tutorials gelesen, als ich den Job damals gemacht habe. Sagen wir es mal so, es hat funktioniert. Und was ich aus Erfahrung weiß, man sollte keine Tiefenschärfe nehmen, dies ist absolut blödsinnig, aber den Fokus auf ein Objekt zu legen, ist meiner Erfahrung nach absolut ok. Mit dieser Einstellung ändert man ja nur den Quasi-Nullpunkt der Räumlichkeit, sicherlich aber nicht den Fokus des Geschehens (Gesichtswinkel). Es ist natürlich auch logisch, dass man Dinge, die "vor dem Monitor" liegen, nicht anschneidet. Aber das habe ich ja auch nicht behauptet. Der parallele Blick entspricht dem Blick ins Unendliche, der Horizont, wenn man es so will. Aber die Tutorials werden genauso wenig etwas Falsches sagen. Kurz und Gut, ich wollte nur etwas gegen die Erklärung des Schielens entgegensetzen.

mfg chmee

p.s.: Habe gerade die Erklärung für die parallele Sicht gefunden : Lüscher-Winkel
Wikipedia englisch :
..If eyestrain and distortion are to be avoided, each of the two 2-D images preferably should be presented to each eye of the viewer so that any object at infinite distance seen by the viewer should be perceived by that eye while it..
 
Mit Fokussierung meinte ich jetzt auch nicht die Brennweite sondern die Verdrehung der Kameras.

Die Verdrehung der Kameras sollte man wie gesagt eben nicht mit der "gewünschten" Augenstellung gleichsetzen (à la: bei einem nahen Objekt muss ich die Kameras eindrehen, weil das auch die Augen machen... oder: parallele Kameras entsprechen dem Blick ins Unendliche etc.).

Die Augen machen das selbst - sie MÜSSEN es machen.
Wenn man schon von vornherein die Kameras eindreht, entspricht das eben schon dem Schielen. Genauso wie beim Menschen dann von Haus aus eine Fehlstellung der Augen vorliegt, hat man analog dazu eine Fehlstellung im Medium, eine Abweichung der Neutralstellung.

Der Sinn der Sache ist ja, dass der Betrachter selbst die Augen (minimal) "verdreht" und wirklich "in" das Bild blickt und nicht nur "auf" das Bild, und NICHT, dass einem das Medium diese natürliche Sehweise aus falscher Zuvorkommenheit abnimmt.

Ich habe erst letztens gesehen, wie die Verdrehung der Kameras den 3D-Effekt völlig zunichte gemacht hat.

Will dir natürlich dein Arbeitsergebnis nicht absprechen, letztendlich spricht der subjektive Erfolg für sich und es mag auch in bestimmten Situationen kaum Unterschied machen.

Nur würde ich das grundsätzlich nicht weiterempfehlen.

Den "Nulllevel" des Effekts, also das Festlegen was vor oder hinter der Bildfläche liegt geht ganz einfach durch einen Versatz der beiden Bilder (= dem horizontalen Verschieben des R oder Cy-Kanals) indem man von vornherein etwas mehr Fleisch an den Seiten rendert um nachher die Freiheit der Anpassung zu haben.

Wie auch im Turorial beschrieben auf Seite 2:
http://captain3d.com/stereo/html/anaglyph.html

Das entspricht nicht dem Verdrehen der Kameras... nur um das nochmal klarzustellen, sondern dem Fotografischen Prinzip des Film-Offsets, bzw. dem sog. "Shiften" der Linse.

Biologie, Physik, professionelle Kino-Kameras im Wert eines Mittelklassewagens und über 100 Jahre ausgeklügelte Technik in der Stereofotografie können nicht lügen. ;)
 
chmee : ..den Fokus auf ein Objekt zu legen..
..indem man die Kameras darauf zielen lässt..

Ja, vielleicht habe ich einfach Glück gehabt und das Video - das übrigens von schätzungsweise 10.000 Menschen in einer Ausstellung betrachtet wurde - hat Niemanden umgebracht :D

mfg chmee
 
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