Sprachnachvertonung Erfahrung/Workflow

janoc

Erfahrenes Mitglied
Guten Abend!

Ich bin gerade am Überlegen eine Videoanimation mit einem Sprecher zu unterstützen. Allerdings habe ich sowas vorher noch nicht gemacht. Hat jemand Erfahrung darin und kann mir ein paar Tips geben? Wo verstecken sich die Schwierigkeiten, was wird unterschätzt, was ist nicht so wichtig?

Ich habe keinen professionell ausgebildeten Sprecher zur Verfügung, funktioniert das auch mit "normalen Menschen"? Gibt es ein paar Tricks & Kniffe mit denen man einen völlig unerfahrenen Sprecher gleich ein Hauseck professioneller klingen lässt?

Wie ist der Workflow; wird die Animation fixfertig erstellt und erst dann besprochen wobei der Sprecher sein Timing dem Video anpasst? Oder wird das doch anders gemacht?

Das Ganze muss keine Hollywood-Taugliche hochprofessionelle Geschichte werden, aber es soll halt doch ein bisserl was hergeben und nicht allzu billig kommen. Liegt wohl aber hauptsächlich am Sprecher, nehme ich an.

Technisch könnte ich im Proberaum einer befreundeten Band aufnehmen, über Gesangsmikros (SM58 vermutlich) – oder kann man die für so ein Projekt auch gleich wieder vergessen?

Naja, wäre über ein paar Tips & Ratschläge happy, danke!
 
Workflow :
Es geht Beides. Manche Wirkstätten nehmen erstmal den Ton auf, setzen den mit den Drehbuch-Scribbles in ein Quasifilm, wo dann die Animateure sich danach richten. Andersrum, gerade bei Synchronisation fremdsprachiger Filme, wird der Text mundart geschrieben, dann rübergelegt. Jene Audiostätten bekommen noch die Athmo als Einzelspuren, dann wird munter neu gemischt..

Mein betagtes Logic5 unterstützt Videofiles, die man reinlegt, welche synchron zur Timeline laufen. Dazu noch einen externen Monitor, schon macht die Sache Spaß.

Hmm, einen "normalen" Menschen wie einen guten Sprecher klingen zu lassen.. Mach Dir Gedanken, welche Stimmlage er haben soll, beliebt und immer wieder gehört sind diese "Großvater-Erzählt-Etwas-Zu-Diesen-Tierbildern"-Stimme. Ruhig-Sonor.. Such mal in Deinem Freundeskreis, ob Jemand eine schicke Stimme hat UND sauber lesen und sprechen kann. Alle Verbiegungen am Sound sind entweder zu Verbesserung der Qualität, aber nicht zur Veränderung der Stimmlage gedacht - jene hört man sofort unangenehm raus. Ach ja, bitte keine SM58. Wenn nichts Anderes da ist, nun ja. Aber wenn ein Kondensatormikro rumliegt, wird es definitiv ein besseres Signal aufnehmen als eben das SM58.

mfg chmee
 
Und um noch den alt Hut wieder auszugraben: garbage in - garbage out.
Bei der Aufnamhe solltest Du nicht sparen. Das SM-58 ist zwar live eigentlich Standard, aber für Gesangsaufnahmen nicht wirklich geeignet.
Ein auch schon mittelmäßiges Kondensatormikro und etwas Spielkram (zB. ein Mindprint Röhrenkompressor - nur als Beispiel) können Wunder wirken.
Das ganze Geraffel kann man oft auch bei Musikerläden günstig mal für ein paar Tage ausleihen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja so langsam zweifel ich daran ob ich da dem eigenen Anspruch gerecht werden kann. Muss mal ein paar Angebote von professionalisten einholen und dann nochmal überlegen.

Danke für die Zeit!
 
Nimm erst mal was du hast. Wenn du Pech hast nimmt das Kondensatormikro das dir zur Verfugung stehen könnte zu viel Raum auf und es kommt schlechter als es mit dem 58er geworden wäre...

Mick Jagger hat auch mal ein ganzes Studioalbum mit einem 58er aufgenommen.

Wichtig ist das du möglichst keine Störgeräusche mit aufnimmst. Gut auspegeln ist Pflicht. Dannach ein EQ Plugin laden und bei 400 und ab 2500 Herz anheben. Tiefbass (wenn nicht eh schon vor der Aufnahme) absenken. Sehr stark komprimieren.

Wenns nicht gut kommt hast du sicher schon was gelernt und dann fragste hier noch mal.

Wenns keine Hollywoodproduktion ist wird der erste Take ja schon nicht passen müssen, oder bist du unter Zeitdruck?
 
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