Villa Kunterbunt
Also,
die Kanäle stellen in erster Hinsicht die einzelnen Farbauszüge eines Bildes dar. Die Farben können im RGB-Modus oder CMYK-Modus gemischt werden. (Es gibt darüber hinaus noch andere Farbbeschreibungen wie z. B. Lab-Farbe, aber lassen wir das erst mal).
Ich hab’ diesem Betrag mal eine kurze Erklärung zur RGB-Farbe hinzugefügt, die ich letzte Woche als Hausarbeit erstellt hab’.
Bemerkenswert beim Rumpanschen mit Farben ist, dass Du aus zwei Grundfarben des einen Farbraums immer eine Grundfarbe des Anderen erzeugst. Und das geht im beide Richtungen. Rot und Grün gibt additiv Gelb, Gelb und Cyan ergeben subtraktiv Grün u.s.w.
Aber Photoshop nutzt die Kanäle noch für eine weitere interessante Möglichkeit: Die Speicherung von Masken/Auswahlen. Wenn Du eine komplizierte Auswahl erstellt hast, z. B. mit weichen Auswahlkanten, kannst Du sie mit
Auswahl -> Auswahl speichern
Sichern, so dass sie nach dem Aufheben nicht verlogen geht. Photoshop legt dann einen einen neuen Kanal an, der einfach an die anderen Angehängt und standardmäßig Alpha 1 genannt wird.
Mit einem entsprechenden Plug-In versehen können Browser solche Alpha-Kanäle in PNG-Dateien auf einer Internetseite als Maskierung umsetzen und somit weiche Bildränder = teilweise Transparenz darstellen
In den gespeicherten Kanälen kannst Du dann auch rummalen und das ganze dann wieder als Auswahl laden. Der Kanal wird, wie die anderen auch, allein betrachtet (die anderen Kanäle mit Klick aufs Auge-Symbol ausgeblendet) als Graustufenbild dargestellt. Ganz weiße Stellen sind zu 100 % ausgewählt, oder auch überhaupt nicht markiert, wenn Du so willst. Ganz schwarze Stellen sind voll maskiert, d. h. nicht ausgewählt. Alle Graustufen dazwischen sind eine entsprechende Abschwächung von Auswahl oder Maskierung – Verläufe entsprechen einer weichen Auswahlkante.
Wenn Du ein Bild geöffnet hast und in den Maskierungsmodus wechselst, erscheint in der Kanäle-Palette ebenfalls ein Kanal, nämlich der Maskierungskanal. Er verschwindet, sobald Du den Maskierungs-Modus wieder verlässt.
Und das war immer noch nicht alles.
Ab der 6er-Version kann Photoshop auch ordentlich Sonderfarben verwalten. Du klickst auf den kleinen Kreis mit dem Dreieck oben rechts in der Kanäle-Palette. In dem Pup-Up-Menü, das dann erscheint, hast Du die Option, einen neuen Vollfarbenkanal zu erstellen. Hiermit kannst Du auch Sonderfarben in Deiner Datei anlegen und von Photoshop darstellen lassen. Das hat jedoch nur für die Erstellung von Druckerzeugnissen Relevanz, wenn Du z. B. einen 2-farbigen Flyer in Schwarz und Orange bastelst, der auch nur mit den 2 Farben geduckt werden und nicht im CMYK-Druck produziert werden soll.
Verwechsle jedoch die Funktionen von Kanälen nicht mit den Ebenen.
Bei Composings neue Elemente immer auf einer neuen Ebene anlegen, damit Du sie frei plazieren und transformieren kannst!
Wenn Du in einem farbigen Bild SW-Elemte wie Rohre oder so haben willst, kopiere sie einfach aus einer Graustufendatei ein oder wähle die entsprechenden Elemente aus und gehe auf
Bild->Einstellen->Sättigung verringern
Zum Verständnis: Ein Bild, was im RGB-Modus Schwarz-Weiß aussieht, besteht aus drei identischen Farbkanälen. Denn nur, wenn ein Bildpixel in (mindestens) einem Farbauszug (=Kanal) heller oder dunkler ist, sieht er farbig aus.