Ohje ... wenn man den betreffenden Rechner mit zusammengestellt hat, kriegt man gleich irgendwie nen schlechtes Gewissen.
Ich denke das Problem lässt sich anhand der Symptome relativ klar ausmachen:
Beim Kaltstart benötigt ein Rechner die meiste Spannung. Offensichtlich mangelt es da bei Dir in diesem Punkt, daher bootet er nicht, weil die dafür nötigen Komponenten (z.B. Festplatte!) nicht genug Saft bekommen. Dennoch geht der Rechner ja immerhin an, d.h. wenn Du dann auf den Reset-Knopf drückst, konnte er sich schon warm laufen und braucht nicht mehr ganz so viel Saft - in Folge dessen klappt es dann plötzlich mit dem Booten.
Soviel zum Rätsel ... die Lösung wird wohl nicht ganz so leicht zu finden sein.
Zuerst einmal würde ich Deine Vermutung mit der Zeit, welche die Platte selbst zum Hochfahren braucht ausschließen wollen. Auch wenn ich noch nie was davon gelesen habe (Alle Laufwerke, die in der Bootreihenfolge im BIOS angegeben sind, werden ja solange durchsucht, bis was gefunden wurde. Würde er gar nichts finden, würdest Du einen entsprechenden Hinweis auf dem Bildschirm sehen, der Dich auffordert ein bootfähiges Medium zur Verfügung zu stellen.), kann es ja trotzdem möglich sein.
Um das zu überprüfen, kannst Du ja mal Deinen alten Rechner daneben stellen und den Stromanschluss der Platte an das Netzteil des alten Rechners hängen. (Die SATA Verbindung zwischen Platte und neuem Rechner bleibt.) Ich nehme an, Dein altes Netzteil hat nur 4-polige Stromanschlüsse und hoffe daher einfach, dass die SATA Festplatte neben ihrem SATA-Stromanschluss auch noch einen "alten" 4-poligen besitzt. Wenn sie beides hat, achte vor dem Anschalten unbedingt darauf, den SATA-Stromstecker zum neuen Netzteil abzuziehen, ansonsten kriegt die Platte mehr Strom, als ihr gut tut. Dann würde ich den alten Rechner anschalten, ob Der bootet oder nicht ist ja egal, Hauptsache die Platte im neuen Rechner kriegt Strom. Nach den ominösen 10 Sekunden würde ich den neuen Rechner anwerfen. Wenn er dann bootet könntest Du Recht habe mit Deiner Vermutung bezüglich der Zeit, die die Platte braucht um erkannt zu werden.
Andererseits fährt er dann vielleicht auch hoch, weil er die Platte nicht mehr mitversorgen muss und somit genug Strom zum Booten hat. Naja keine Ahnung, einen Test ist es trotzdem wert.
So, falls das nicht zum Erfolg führt, hier mal meine weiteren Lösungs- bzw. Diagnosevorschläge sortiert von unkompliziert bist aufwändig:
1. Alles im neuen Rechner von der Stromversorgung abklemmen, was für das Booten nicht zwingend erforderlich ist. (Angefangen von beleuchteten Mousepads oder anderen USB-Geräten mit Ausnahme der Tastatur, über die Gehäuselüfter (Nicht den der CPU!!), Optische Laufwerke, andere Festplatten logischerweise mit Ausnahme der, wo das Betriebsystem drauf ist bis hin zu sämtlichen RAM-Riegeln mit Ausnahme von dem, der in der ersten Bank steckt. Dann versuchen zu Booten. Wenn es klappt ist zwar die Unterversorgungsthese noch genauso im Rennen wie die Möglichkeit, dass irgendeine der abgeklemmten Komponenten den Fehler verursacht, aber ein Problem mit der Festplatte wäre erstmal auszuschließen.
Wenn der Rechner also aus dem Kalten bootet weiter bei
Nr. 2, wenn er nicht anspringt dann zu
Nr. 4.
2. Klemm nach und nach wieder jede Komponente an. Wenn Du eine dran hast immer wieder gleich einen Kaltstart zum Testen. (Warte zwischen den Starts vielleicht immer 5 Min.) Wenn er plötzlich nicht mehr bootet, klemme die zuletzt angeschlossene Komponente wieder ab und mach mit dem Anschließen der übrigen weiter. Wenn Du die alle dran kriegst und er immer noch bootet, ist wohl die ausgelassene Komponente Schuld. Bootet er auch ab diesem Punkt mit jeder anderen angeschlossenen Komponente nicht, dann liegt es wohl eher an einem Spannungsmangel. Im ersten Fall hilft Austausch bzw. Verzicht auf die betreffende Komponente, im zweiten Fall nur
Nr. 3.
3. Lies mal nach einem Kaltstart im BIOS (soweit kommst Du ja) die Spannungswerte auf der +3,3V, +5V und den beiden +12V Leitungen aus. (Meistens kann man das unter einem Menüpunkt der sich "PC Health Status" oder so ähnlich nennt.) Poste diese Werte dann mal und auch ggfs, wie stark sie schwanken. (Die Werte sollten auf der jeweiligen Leitung, wie deren Namen schon vermuten lassen, 3,3V, 5V bzw. 12V betragen. Liegen sie deutlich drunter oder schwanken in einem Bereich der größer als ca. 5% der eigentlichen Leistung ist, dann stimmt was mit der Stromversorgung nicht. In Frage kommen dann eigentlich nur noch Netzteil und Mainboard. Das wäre schon absolut ärgerlich, denn gerade bei ersterem haben wir ja beim Kauf echt auf Qualität geachtet. Sollten die Spannungswerte auf einen Defekt schließen lassen, würde ich zuerst das Netzteil umtauschen, wenn keine Besserung erfolgt das Mainboard. Wenn das alles nichts bringt, weiß ich an dieser Stelle nicht mehr weiter. :-(
4. Wenn der Rechner trotz Reduktion des Strombedarfs durch Abklemmen mehrerer Komponenten nicht bootet, würde ich das Augenmerk wieder auf die Festplatte legen. Als erstes würde sich anbieten entweder die betreffende Platte in einem anderen Rechner zu testen (es müsste sich ja das gleiche Problem zeigen) oder aber im neuen Rechner eine andere Platte mit Betriebssystem testen. (Ob da alle passenden Treiber drauf sind, kann ja vorerst egal sein, es geht ja erst mal ums booten. Sollte gerade letzter Versuch zu keinem erfolgreichen Booten im ersten Anlauf führen, wäre ich wieder beim Spannungsmangel und Du damit wieder bei
Nr. 2. Falls der Rechner jetzt doch beim ersten Mal bootet, können wir beide zu
5. übergehen. ^^
5. Wenn wir das Problem auf die Festplatte eingrenzen konnten, ginge es jetzt noch darum herauszufinden, ob die Platte noch zu gebrauchen ist oder nicht. Hierfür würde ich eine gründliche Formatierung der gesamten Platte nahelegen. Vielleicht sogar mit einem Tool, welches gründlicher arbeitet, als die Formatierungsoption im Setup von Windows XP. (Kann man ja danach googeln, wenn es soweit ist - hab gerade weder Ahnung noch Lust. ^^) Danach eine saubere Neuinstallation des Betriebsystems und ein erneuter Test eines Kaltstarts. Wenn es dann immer noch nicht funktioniert könnte man noch ein Diagnose-Tool drüber laufen lassen, das erkennt, ob vielleicht zu viele Sektoren der Platte beschädigt sind und ob diese damit das Ende ihres Lebens erreicht hat. (Google oder die Website des Festplatten-Herstellers wären hier eine Anlaufstelle auf der Suche nach einem entsprechenden Tool.)
Wenn sich kein Fehler finden lässt, ist die Platte vielleicht doch die Ursache eines Stromproblems oder ich weiß dann auch hier gerade keinen Rat mehr.
Ich bin mal so frei multimoltis Hardware zu posten, damit jemand mit mehr Ahnung als ich ne Arbeitsgrundlage hat:
CPU: AMD Phenom II X4 955 3.20GHz AM3 6MB 125W BLACK EDITION BOX
Mainboard: GIGABYTE GA-MA790XT-UD4P 790X 5200MT/s AM3 ATX
RAM: 2x2048MB Kit A-Data 1333MHz CL7
Gehäuse: ATX Midi Raidmax Tornado (Black)
Netzteil: ATX Artic Cooling Arctic Fusion 550 500W ATX 2.2 Retail
CPU-Kühler: Scythe SCKTN-3000 Katana
Grafikkarte: GTX 260 "Performance Edition" 680 (Palit / Gainward - Design)
(@multimolti - Die Graka hat ordentlich im Preis zugelegt, kannst Dich über ein Schnäppchen freuen. ^^)