Farbe bekennen
Also,
das mit der farbverbindlichen Darstellung in Vektorprogrammen wie Freehand oder Illustrator funktioniert leider nicht. Die Farben werden nie richtig dargestellt.
Aber von Anfang an:
Unter Photoshops Farbeinstellungen kannst Du RGB und CMYK einstellen. RGB regelt den Monitor - CMYK regelt, wie Dein RGB-Bildchen in CMYK umgerechnet wird, wenn Du den Modus änderst, quasi, wie das eine Farbsystem auf das andere Abgebildet wird, wie der Schwarz-Kanal aus den Bildinformationen herausgerechnet wird.
Grundsätzlich gilt, dass Du mit allen Werkzeugen, die Photoshop Dir bietet, die Farbwerte der Bildpunkte veränderst, sei es jetzt die Gradation, die Tonwertkorrektur oder die völlig ungenaue Einstellung Helligkeit/Kontrast.
Das Vorher/Nachher kannst Du mit Hilfe der Werte-Palette oder auch mit dem Farbregler kontrollieren. Das ist auch der sicherste Weg. Du hast Dein Bild geöffnet und rufst nun die Gradationskurven auf (faule User drücken dazu die Tastencombo Strg-M
) Nun gehst Du in mit deinem Mauszeiger über Dein Bild und stellst fest, dass dieser sich in eine Pipette verwandelt, mit der Du ins Bild klicken kannst. Du suchst die eine Stelle, die Weiß werden soll. Nun wandert Dein Blick auf die hoffentlich eingeblendete Farbregler-Palette. Diese zeigt Dir an, in welchen RGB-Anteilen sich Dein Bild in der angeklickten Stelle zusammensetzt, Du kannst einen recht hohen Wert für Rot, Grün und Blau ablesen. Wenn Du nun an den Kurven der Gradation manipulierst, wirst Du feststellen, dass sich die Werte Deines gemessenem Pixels mitverändern. Du könntest alle 3 Werte auf's Maximum hochreißen, dann hättest Du das hellste Weiß wo gibt im RGB-Land. Wäre aber nicht so gut, den das ist schon ZU hell, heller als das reinste Papier. Also bescheiden sein und die Wert auf ca. 244 einstellen und zwar alle gleich, dann ist es nämlich absolut neutral und ohne Farbstich. Analog funktioniert das Ganze latürnich auch für's Schwarz - Bildpunkt anklicken, an den Kurven zerren und Werte im Farbregler-Dingsbums im Auge behalten. Zielwerte: ca. 15 pro Farbkanal.
Das geht übrigens direkt in einem Rutsch, denn Du brauchst in der Gradation nur die Endpunkte zu verschieben, die mit gerader Linie verbunden bleiben können. Keine Kurven erzeugen, dann wird die Farbe des gesamten Bildes sofort verfälscht.
Im Großen und Ganzen ist Dein Bild jetzt auf das Soll-Weiß und Soll-Schwarz eingestellt. Du kannst das Bild danach in CMYK umwandeln. Zur Sicherheit kannst Du die Farbwerte noch mal überprüfen. Du stellst den Farbregler um auf CMYK und klickst mit der Pipette in Dein Wunsch-Weiß und Wunsch-Schwarz. Das Weiß sollte ein ca. 7 % Cyan, 5 % Magenta, 5 % Gelb und keine K-Farbe haben. Das Schwarz ... naja, wie das aussieht, hängt davon ab, welches Profil Du für die Umwandlung eingestellt hast. Was da das Beste sein soll, darüber wird schon seit Jahrzehnten diskutiert.
Und nun noch ein Wort zum gefürchten gelben Papier. Unsere Wahrnehmung sucht sich bei der Betrachtung von Bildern immer Referenzwerte - und das unbewusst. Wenn wir ein Bild gedruckt auf Papier sehen, sagt unser Gehirn: 'So! Dass hellste, das unbedruckte Papier mein ich, das is' Weiß!' Dementsprechend beurteilen wir das gedruckte Motiv, was wir sehen. Würden wir das selbe Bild auf direkt daneben auf 'weißerem' Papier sehen, würde uns der Farbstich erst bewusst auffallen - ansonsten sind für uns die hellen Stellen im Motiv halt weiß, und damit basta! Das heißt, Du brauchst Dir - eigentlich - nicht so den Kopf darüber zu zerbrechen, Dein Bild könne zu gelblich werden. Ich empfehle Dir, es möglichst Farbstichfrei zu erzeugen. Orientiere Dich dabei an Zahlen, nicht so sehr daran, wie's Dir am Bildschirm vorkommt.
Tja ... was machen wir nun mit Zeugx von Freehand und Co? Nun, die hübschen Formen, die Du damit machen kannst, sind am Monitor einfach nicht farbverbindlich - damit werden wir leben müssen. Daher ist es hier umso wichtiger, mit den richtigen Werten zu operieren. Willst Du zum Bleistift ein reines Rot, dann erstell Dir kein Objekt in 100 % Rot, sondern gleich in 100 % Magenta und 100 % Gelb. Gleich im Vierfarbmodus zu bauen bringt Dich auf die sichere Seite. Wenn Du EPS-Dateien mit eigenen Farben speicherst, sieh zu dass die selbstgemischten Farben eindeutige Namen haben z.B. '50c50y' für ein Mittelgrün.
So. Ich hoffe, das alles bringt Dich ein Bisschen weiter. Zum Abschluss kannst Du darauf vertrauen, dass jeder Drucker an seiner Druckmaschine sich bemüht, die Bilder ansehnlich zu drucken.