Vom Pixelschieber zum Pfadfinder
Also,
prinzipiell geht's - qualitativ wird's etwas durchwachsen.
Zur Vektorisierung geeignet sind nur Bilder, die sich in wie ein Comic in eine Handvoll Farbflächen zerlegen lassen.
Die Umwandlung in Flächen erreichst Du mit
>Bild >Einstellen >Tontrennung
Du solltest wirklich nicht mehr als 5-7 Stufen anlegen, sonst wird's viel Murks.
Dein Bild sieht danach aus wie eine mies konvertierte Gif-Datei. Um die Flächen etwas glatter zu machen, kannst Du
>Filter >Störungsfilter >Staub u. Kratzer ...
anwenden, mit möglichst geringer Pixelstufe. Dabei verliert Dein Bild weitere Details.
Danach hast Du aber etwas, das schon ziemlich wie eine Vektorgrafik aussieht, aber immer noch ein Pixelbild ist.
Jetzt kommt der eigentlich aufwendige Teil:
Mit
>Auswahl >Farbbereich auswählen ...
wählst Du immer eine der verbleibenden Farben aus, aus denen Dein Bild noch besteht. Dann gehst Du in die Pfade-Palette und wandelst Deine Auswahl in einen Arbeitspfad um. Das erreichst Du mit dem Ausklappmenü der Palette. Klick auf den kleinen kreisförmigen Button mit dem schwarzen Dreieck drin, oben rechts in der Pfade-Palette.
Die Toleranz Deines neuen Pfades kannst Du nicht geringer als 0,5 einstellen - und auch hier verliert Deine Umsetzung wieder an Genauigkeit.
Deinen neu erzeugten Pfad kannst Du über die Zwischenablage in eine Illustrator-Datei kopieren. Nachdem das geschehen ist, drücke sicherheitshalber erst mal >Strg-G<, um Deinen einkopierten Kram zu gruppieren. Du musst ihn später noch mal anpacken, um ihn einzupassen. Am besten weist Du der Gruppe von Pfaden in Illustrator auch gleich eine Füllungsfarbe zu - natürlich die gleiche, welche Du in Photoshop hattest (CMYK-Werte, kein RGB!).
So.
Durchatmen und wieder zurück zu Photoshop. Den Arbeitspfad, der immer noch da ist, wirfst Du weg und wählst mit der oben beschriebenen Prozedur eine andere Farbfläche aus, um einen neuen Pfad draus zu zaubern, den Du auch wieder rüber in Illustrator schaffst - und so weiter und so weiter.
Nun wird auch klar, warum Du versuchen solltest, mit möglichst wenig Farben auszukommen; denn das Ganze ist aufwendig, da Du die Pfade in Illustrator auch noch jedes mal wieder übereinander einpassen musst.
Du wirst feststellen, dass die von Photoshop erzeugten Pfade recht unsauber verlaufen und nicht richtig übereinander passen. (Mit Schrift klappt das gar nicht – aber die kann man in Illustrator ja neu setzen.) Entweder besserst Du's in Illustrator von Hand nach oder Du sparst Dir die ganze Umwandler- und Kopiererei gleich.
Du kannst nämlich auch Dein mit Tontrennung präpariertes Bild speichern und in Illustrator laden. (>Datei >Plazieren...) Dann Zeichnest Du Deine Pfade von Hand Farbe für Farbe drüber - benutzt das Pixelbild praktisch als Zeichenschablone. Das dauert zwar länger, wird aber so sauber und genau wie Du's haben willst (und Geduld dafür aufbringst).
So. Und für alle, welche tapfer bis hier hin gelesen haben, habe ich ein Beispielbild, wie so was dann auch aussieht: links das Original, die rechte Hälfte des Bildes zerlegt in 8 Stufen und geglättet mit dem Staub u. Kratzer-Filter.