Sarah Huebinger schreibt auf dem deutschen shutterstock-Blog zahlreiche Tutorials und gibt wertvolle Anleitungen. Für tutorials.de hat sie uns nun einige ihrer Tutorials freigegeben, die euch natürlich nicht vorenthalten bleiben sollen. Danke Sarah!
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Freistellungstechniken für Adobe Photoshop, die Sie zum Profi machenSo nutzen Sie die wichtigsten Werkzeuge
Freistellen ist Pflicht und Kür für jeden Photoshop-Fan. Bei der Freistellung von Bildelementen kommt es nur auf die richtigen Techniken an. So sind selbst feinste Haarspitzen dank unserer Tipps und Tricks schnell im Griff. Und Photoshop bietet Ihnen mit den Auswahlwerkzeugen, dem Maskierungsmodus, Pfaden und Masken genügend Werkzeuge an, um Ihr Ziel schnell zu erreichen: das perfekt freigestellte Model.
Informationen
Schwierigkeitsgrad: 3 von 6
Bildmaterial: Eigenes, Stockmaterial
Werkzeuge im Einsatz
Lasso-Werkzeug, Schnellauswahlwerkzeug, Zauberstab, Zeichenstift, Masken, Radiergummi, Maskierungsmodus
Sie lernen
- Freistellen mit den Auswahlwerkzeugen
- Farbbezogenes Freistellen
- Freistellungswerkzeuge
- Freistellen mit Pfade
- Maskierungsmodus
01 Rechtecke und Ellipsen
Ist ein Bereich in Photoshop ausgewählt, so kann dieser leicht auf eine eigene Ebene kopiert werden. Damit sind auch alle Optionen zur Selektion von Bildelementen in Photoshop relevant, um diese freizustellen. Einfache geometrische Formen etwa können mit dem Auswahlrechteck-Werkzeug oder dem Auswahlellipse-Werkzeug selektiert werden. Hier wurde etwa der komplette Bilderrahmen mit dem Auswahlrechteck ausgewählt und über das Tastenkürzel Strg+J (entspricht Ebene > Neu > Ebene durch Kopieren) auf eine eigene Ebene gebracht.
Auch bei der Auswahlellipse kommt diese Technik zum Einsatz. Übrigens können Sie mit gedrückter Umschalttaste kreisrunde oder quadratische Auswahlen aufziehen. Mit gedrückter Alt-Taste können Sie Bereiche von der Auswahl subtrahieren, mit gedrückter Umschalttaste addieren. Beide Tasten zusammen gedrückt entspricht einer Schnittmenge der Selektion.
02 Lasso-Werkzeuge im Einsatz
Werden die Formen komplexer, so kommen die Lasso-Werkzeuge zum Einsatz. Mit dem normalen Lasso können Sie frei Linien ziehen. Das Polygon-Lasso -Werkzeug zieht von Punkt zu Punkt gerade Linien auf. Möchten Sie dabei doch ein Stück mit dem normalen Lasso von Hand frei einzeichnen, so halten Sie beim Ziehen einfach die Alt-Taste gedrückt.
Eine Besonderheit gibt es noch bei dem Magnetischen-Lasso-Werkzeug. Hier versucht Photoshop Konturen zu erkennen und legt die Auswahlkante dementsprechend daran an. In der Optionsleiste können Sie dazu die Breite und den Kontrast einstellen, um die Stärke des Werkzeuges zu regeln.
03 Schnellauswahlwerkzeug
Das Schnellauswahlwerkzeug verbirgt sich hinter dem Zauberstab. Bei der Anwendung versucht Photoshop ähnliche Bereiche zu erkennen und bis zur nächsten Kante auszuwählen. Die Größe der Werkzeugspitze bestimmt dabei die Stärke der Umsetzung. Für feinere Bereiche brauchen Sie also auch eine feinere Werkzeugspitze. Die Größe der Werkzeugspitze stellen Sie in der Optionsleiste ein.
Hat Photoshop einmal zu viel ausgewählt, so halten Sie einfach die Alt-Taste gedrückt und fahren über die Bereiche, die nicht selektiert werden sollten. So tasten Sie sich Pinselstrich für Pinselstrich an die perfekte Auswahl heran.
Tipp zur Verfeinerung von Auswahlen
Kante verbessern
Ist eine Auswahl aktiv und auch eines der Auswahlwerkzeuge, so können Sie in der Optionsleiste den Button Kante verbessern anklicken. Wählen Sie einen Ansichtsmodus aus, um das freigestellte Element auf schwarzem oder weißem Hintergrund, als Überlagerung oder vor den typischen Photoshop-Kacheln sehen zu können. Sie erhalten damit eine bessere Übersicht, ob das Bildelement schon sauber freigestellt ist oder Anpassungen nötig sind. Über Kante anpassen können Sie diese bei Bedarf dann vornehmen.
Farbbezogenes Freistellen
01 Zauberstab-Werkzeug
Mit dem Zauberstab klicken Sie Farbflächen an, die bis zu einem bestimmten Toleranzwert ausgewählt werden. Diesen Wert legen Sie in der Optionsleiste fest. Ist der Hintergrund etwa einfarbig, so ist es leicht möglich diesen auszuwählen, um dann über Auswahl > Auswahl umkehren die eigentliche Auswahl festzulegen. Strg+J kopiert den Inhalt der Auswahl wieder auf eine eigene Ebene und stellt das Bildelement damit frei. Dieses Werkzeug ist also eher bei einfarbigen Flächen empfehlenswert.
02 Farbbereich auswählen
Eine weitere Option, um einen Farbbereich zu selektieren, führt über das Menü und Auswahl > Farbbereich. Klicken Sie im Dokument auf die Farbe, die Sie selektieren möchten. Stellen Sie dann die Toleranz so ein, dass der gewünschte Farbbereich komplett weiß abgebildet wird. Bestätigen Sie über OK. Der Farbbereich wurde ausgewählt. Sie haben übrigens auch die Möglichkeit, über Auswahl einen festgelegten Farbbereich oder die Tiefen, die Lichter oder nur die Mitten zu selektieren. Auch die „Hauttöne“ können dort angesprochen werden.
Radiergummis – Übel oder nützliche Helfer?
01 Radiergummi
Im Prinzip können Sie auch mit den Radiergummis Bildelemente freistellen. Da es dabei aber nur über Umwege möglich ist, einmal gelöschte Bildbereiche wieder anzeigen zu lassen (was nach dem Speichern und wieder Öffnen übrigens gar nicht mehr möglich ist), ist davon aber eher abzuraten.
Ein Doppelklick auf die Hintergrundebene wandelt diese in eine Ebene 0 um. Jetzt können Sie leicht mit dem Radiergummi über unerwünschte Bildbereiche gehen. In der Optionsleiste wählen Sie den Modus Quadrat, Pinsel oder Buntstift aus, je nachdem, ob die gelöschte Spur sehr scharf oder eher weicher verlaufen soll.
02 Hintergrund- und Magischer Radiergummi
Das Hintergrund-Radiergummi-Werkzeug versucht Farbunterschiede und Kanten zu entdecken, um dann nur den Bereich zu löschen, der mehr überdeckt wird. Sie fahren also zu einem Drittel über den Bereich entlang, der bestehen bleiben soll und zu zwei Drittel über den Hintergrund.
Bei dem Magischen-Radiergummi versucht Photoshop genau wie beim Zauberstab ähnliche Farbbereiche zu entdecken. Auch hier kann eine Toleranz in der Optionsleiste festgelegt werden. Mit dem Anklicken wird dieser Bereich sofort gelöscht. Die Qualität der Umsetzung ist allerdings nur für schnelle Versuche/Entwürfe zu gebrauchen.
Übrigens: Möchten Sie einen falsch gesetzten Radiergummi-Einsatz rückgängig machen, so rufen Sie das Fenster > Protokoll auf. Wählen Sie die Quelle für den Protokoll-Pinsel an (im Prinzip das Bild vor dem zuletzt gesetzten Einsatz des Radiergummis). Aktivieren Sie den Protokoll-Pinsel und malen Sie über die falsche Radiergummispur. In der Optionsleiste stellen Sie die Größe der Werkzeugspitze ein.
Freistellungswerkzeuge
01 Freistellungswerkzeug
Auch wenn das Freistellungswerkzeug so heißt, ist es doch viel mehr ein Werkzeug zum Zuschneiden des Bildmaterials im Ganzen. Trotzdem wollen wir es kurz ansprechen, denn eine grobe Vorauswahl kann damit – vor dem eigentlichen Freistellen – natürlich vorgenommen werden. Gehen Sie dazu über einen der Anfasser und ziehen Sie diesen in das Bild hinein.
In der Optionsleiste können Sie noch bestimmen, ob Außerh. lieg. Pixel löschen aktiviert sein soll oder nicht. Ein Doppelklick in das Dokument stellt das Bild dann frei. War zuvor eine Auswahl aktiv, so springt der Freistellungsrahmen direkt an die damit vorgegebenen Positionen.
Übrigens: Sie wählen verschiedene Überlagerungen in der Optionsleiste aus. So stehen Ihnen neben der Drittel-Regel und dem Raster auch Diagonal, Dreieck, Goldener Schnitt und Goldene Spirale zur Verfügung. Diese Überlagerungen können Ihnen helfen, das Bild noch passender zuzuschneiden.
02 Perspektivisches Freistellungswerkzeug
Möchten Sie perspektivisch freistellen, so nutzen Sie das Werkzeug mit dem passenden Namen: Perspektivisches Freistellungswerkzeug. Sie ziehen den Freistellungsrahmen auf und positionieren die Eckpunkte der Perspektive entsprechend. Sind Sie zufrieden, so sorgt ein Doppelklick in die Mitte des Dokumentes wieder für die Freistellung.
Freistellen mit Pfade
01 Pfad anlegen
Möchten Sie ein Bildelement freistellen, so setzen Sie mit dem Zeichenstift-Werkzeug (das für die Pfade zuständig ist) einen ersten Ankerpunkt am Rand des Objektes. Diesem lassen Sie zahlreiche weitere Punkte folgen, natürlich ebenso am Rand des Objektes entlang. Achten Sie darauf, dass in der Optionsleiste Gummiband aktiviert ist. An kurvigen Bereichen setzen Sie den Ankerpunkt nach der Kurve, halten jedoch die Maustaste gedrückt, so dass Sie die Kurve durch Bewegung der Maus passend aufziehen können.
02 Nach einer Kurve
Nach einer Kurve möchte Photoshop gerne eine weitere Kurve aufziehen, da der Ankerpunkt als Übergangspunkt definiert wurde. Möchten Sie jetzt aber eine gerade Linie ziehen, so halten Sie die Alt-Taste gedrückt (so wird für den Moment das Punkt-umwandeln-Werkzeug aktiviert) und klicken Sie den zuletzt gesetzten Punkt an. Jetzt können Sie wieder gerade Linien ziehen.
Um die Kante des Bildobjektes besser zu erkennen, wählen Sie mit dem Zoom-Werkzeug einen größeren Bildausschnitt aus. Ein Problem gibt es dabei: Beim Anlegen des Pfades kommen Sie schnell an den Bildrand. Halten Sie dann einfach die Leertaste gedrückt, um für den Moment zum Hand-Werkzeug zu wechseln, um den Bildausschnitt anzupassen.
03 Pfad optimieren
Es ist gar kein Problem, falls einmal ein Ankerpunkt falsch gesetzt wurde. Halten Sie einfach für den Moment die Strg-Taste gedrückt, um das Direktauswahl-Werkzeug zu aktivieren. Leicht können Sie damit den Ankerpunkt durch Anklicken und Ziehen neu positionieren. Ist der Pfad geschlossen, so drücken Sie die Strg-Taste zusammen mit der Eingabetaste. Der Pfad wird dann in eine Auswahl umgewandelt. Klicken Sie im Ebenenbedienfeld die Schaltfläche Ebenenmaske hinzufügen an.
Im Maskierungsmodus
01 Maskierung anlegen
Wechseln Sie in den Maskierungsmodus über die kleine Schaltfläche in der Werkzeugleiste unterhalb der Vorder- und Hintergrundfarbe. Wählen Sie den Pinsel an und malen Sie mit schwarzer Farbe über die Bereiche, die Sie nicht selektieren möchten. Am Rand des Objektes fahren Sie dann mit einer kleineren Werkzeugspitze entlang. Die Größe der Werkzeugspitze stellen Sie in der Optionsleiste ein.
02 Objekt freistellen
Es entsteht eine rote Markierung. Möchten Sie diese Markierung punktgenau entfernen, so übermalen Sie die entsprechenden Bereiche mit weißer Farbe. Haben Sie Ihre Markierung beendet, so wechseln Sie von dem Maskierungs- in den Standardmodus zurück, über der gleichen Schaltfläche wie zuvor. Die Maskierung wurde in eine Auswahl umgewandelt. Klicken Sie die Schaltfläche Ebenenmaske erstellen im Ebenenbedienfeld an. Das Bildelement wurde freigestellt.
Maskenarbeit
01 Maske anlegen
Klicken Sie im Menü auf Ebene > Ebenenmaske > Alle einblenden oder im Ebenenbedienfeld auf die Schaltfläche Ebenenmaske hinzufügen. Wählen Sie das Buntstift-Werkzeug bei schwarzer Vordergrundfarbe an und malen Sie damit über die Stellen, die Sie ausblenden möchten.
Photoshop setzt diese Pixel auf eine Transparenz von 0%. Das entspricht einer Ebenendeckkraft von 0%. Wieder mit weißer Farbe übermalt, setzt Photoshop diese Bereiche auf eine Sichtbarkeit von 100% der Ebenendeckkraft. Malen Sie an feineren Stellen mit dem Pinsel und schwarzer Farbe weiter oder nutzen Sie ein Lasso-Werkzeug, um die Auswahl nach dem Schließen mit schwarzer Farbe zu füllen. So stellen Sie also mit verschiedenen Werkzeugen das Bildelememnt frei.
02 Maske verfeinern
Um eine Maske zu verfeinern, sollte diese aktiv sein, um dann das Fenster > Eigenschaften aufzurufen. Klicken Sie darin auf die Schaltfläche Maskenkante. Über den Bereich Ansichtsmodus haben Sie die Möglichkeit, das freigestellte Bildelement auf schwarzem oder weißem Hintergrund zu überprüfen, als Überlagerung oder die Maske an sich. Über Kante anpassen könnten Sie die Maske Abrunden, eine Weiche Kante und einen Kontrast einstellen und die Kante nach innen oder außen verschieben.